Rosemary Brown, das weltbekannte Musik-MediumVortrag, gehalten während der Jahrestagung 2011von Dipl.-Ing. Gerhard Helzel
Ich bin seit 1983 im VTF und beschäftige mich also seit dieser Zeit mit den Tonbandstimmen. Und nunmehr möchte ich mich kurz vorstellen. In diesem Falle muß ich das machen, weil es doch seltsam ist, daß ich als Ingenieur gerade mit Rosemary Brown und der übersinnlichen Musik zu tun habe. Ich bin nicht aus Hamburg von der Geburt her, sondern aus Pößneck, und Sie sehen das hier in einem Gemälde von mir.
Was ich in der Kindheit erlebt habe, das ist ganz so ähnlich wie Rosemary Brown. Sie hatte in einem sehr zarten Alter, nämlich mit sieben Jahren, Geistwesen gesehen, und das hat sie dann anderen Menschen mitgeteilt. Und daher zeige ich Ihnen ein Gemälde einer Dame, die so wie ich aus Pößneck stammt, Clara Walther, die das in etwa zeigt, und zu dem der Reichstagsabgeordnete Max Görler – das Bild ist etwa 1930 entstanden – meinte, allein durch dieses Bild würde Clara Walther unsterblich werden. Es heißt: Engelsgeburt.
Und dazu muß ich sagen, so habe ich das in der Kindheit auch gesehen, nur daß sie keine Flügel hatten, sondern ich sah geistige Wesenheiten, und damit ich nicht erschrak, waren sie auch in dem Alter wie ich, also ganz klein. Ich war damals vier Jahre alt. Ich habe allerdings auch innerlich Musik gesehen so wie Rosemary Brown. Und zwar sah ich die Musiknoten vor mir, und habe manchmal die Musik auch gehört, und ich habe sogar die Nummern meiner Werke in der Reihenfolge, wie sie als Opuszahlen festgeschrieben werden sollten, vor mir gesehen. Und was ich dann später gemacht habe, ist, daß ich anfing, regelrecht mit Musik zu arbeiten, nachdem ich die ersten Diktate bekommen hatte, und habe dadurch eine kleine Musik-Edition aufbauen können. Außerdem habe ich wie Friedrich Jürgenson immer etwas gemalt. Und dann habe ich angefangen, als Musikschriftsteller zuarbeiten, und fand einen Verlag, der die Autobiographie Walter Niemanns herausbrachte. Walter Niemann gilt bis heute noch als der bedeutendste deutsche impressionistische Klavierkomponist. Zu Lebzeiten war er der bedeutendste lebende Klavierkomponist der ganzen Welt. Seine Biographie war fünfzig Jahre nach seinem Tode nicht erschienen, obwohl es ihm seine Freunde versprochen hatten. So habe ich es endlich gemacht. Und was ich noch tue, ist, daß ich auch andere Verstorbene unterstütze, deren Werke nicht mehr herausgegeben würden. Ich nenne nur den Pfarrer Leo Schmid. Sein Buch über die Stimmen, das ich für ganz gut halte, habe ich neu herausgegeben: "Wenn die Toten reden". Und außerdem einen christlichen Dichter, Gustav Schröer, der vor dem Kriege Millionenauflage hatte, den man aber heute nicht mehr kennt. Dessen Biographie habe ich auch neu herausgegeben und ins Netz gestellt. Und dann noch etwas, was ich mit Klavier zu tun habe. Meine Mutter war eine sehr gute Klavierspielerin. Sie hatte eine Lehrerin, ein Fräulein Ullmann, deren Lehrer der Musikprofessor Theodor Leschetitzki war. Den werden Sie vielleicht nicht kennen, in Wien ist eine Straße nach ihm benannt, und Leschetitzki war ein Schüler Franz Liszts. Und jetzt verstehen sie auch, wie das zusammenhängt: denn Franz Liszt ist der Geistführer Rosemary Browns. Ich muß noch zeigen, was bei dieser Sache wichtig ist: Es soll ja so sein, daß man sich im Jenseits gemeinsam etwas vornimmt, und offenbar haben wir uns diese Musik gemeinsam vorgenommenen, und zwar schreibt Rosemary Brown in ihrer Biographie, daß die verstorbenen Komponisten mit ihr einen Plan hätten. Der Plan sah so aus: sie sollte durch ihre Kompositionen, die die Komponisten ihr diktierten, sozusagen beweisen, daß die verstorbenen Komponisten weiterleben.
Rosemary Brown ist wahrscheinlich – man weiß es nicht ganz genau – 1916 in dem Londoner Vorort Stockwell geboren worden. Hier auf diesem Photo ist sie schon etwas älter (und das ist die einzige Farbaufnahme, die ich von ihr habe). Man kommt auch sehr schwer an diese Dinge heran, weil sich ihre beiden Kinder – sie hat einen Sohn und eine Tochter – überhaupt nicht um die Sache kümmern. Der Sohn war nur einmal in Deutschland und hat mit dem Arends-Verlag, der die Rechte der Musiknoten hat, gesprochen, und hat angeblich zugesagt, weitere Kompositionen freizugeben, aber hat sich nicht mehr gemeldet. Bei dieser Gelegenheit kann man also sagen, daß es sich im Falle Rosemary Brown um ein schwieriges Schicksal handelte. Sie hat einen Vater gehabt, der – wie ich auch – Elektroingenieur war, er fand aber offenbar nicht die richtige Arbeit und war daher meist arbeitslos. Daher ging es der Familie nicht so besonders gut. Die Mutter war zwar am Anfang sehr wohlhabend, ist aber verarmt. Der Vater hieß Dickeson, das war also ihr Mädchenname. Der Vater war nicht klug, denn er verbot ihr, das Familienradio zu betätigen; das war nur ihm selbst erlaubt. Auch gab es keine Elektrizität in der Wohnung, so daß man immer Batterien kaufen mußte. Daher durfte man das Radio nicht viel anmachen, und wenn ja, dann wurde nur alberne Musik, Schnulzen usw. gehört, aber keine klassische Musik. Dadurch hat man es verhindert, daß sie von der Klassik hätte mehr mitbekommen können. In der Kindheit war sie sehr oft krank, worüber sie sehr litt. Mit Ach und Krach schaffte sie es, daß sie Ballettunterricht nehmen durfte, indem sie heimlich zu einer Ballettstunde ging. Als es die Mutter endlich merkte, konnte sie nicht anders, als ihre Einwilligung zu geben, weil ihr einen ganz besonders günstiger Tarif gewährt wurde. Dabei hörte Rosemary Brown die ersten Anklänge klassischer Musik, wenn es auch keine gute Klassik, sondern nur rhythmische Musik, oder, wie sie es nannte, "Umtata-Musik" war. Eines Tages, sie war sieben Jahre alt, erschien ihr Franz Liszt. Dieser stellte ihr in Aussicht, daß er später wieder erscheinen werde und daß man ihr Musik diktieren würde. Dann kamen noch andere Verstorbene, und die kleine Rosemary Brown konnte den Mund nicht halten und fing an, das herumzuerzählen. Aber statt daß man ihr glaubte, wurde sie nur bestraft. Eines Tages hatte sie ein Heft verlegt, und man fand es nicht. Dann kam es ihr plötzlich, wie eine Vision, und sie sah das Heft auf einem Bücherschrank liegen. Und wirklich, das Heft fand sich auf dem Bücherschrank. Als sie es der Lehrerin mitteilte, sagte diese: "Siehst du, du hast das die ganze Zeit gewußt, aber hast es uns verschwiegen!" Da merkte Rosemary Brown, daß sie vieles, was sie wußte, den andern gar nicht mitteilen durfte. Sonst hätte sie noch viel mehr Probleme bekommen. Lediglich bei ihrem Vater hatte sie etwas Glück. Dieser hatte nämlich einige Sorgen, und so machte sie ihm mancherlei Vorhersagen. Wenn dann die Vorhersagen wahr wurden, war das aber für den Vater etwas peinlich. Der konnte sich nämlich nicht erklären, woher sie das wissen konnte, und dachte am Anfang, sie hätte heimlich gelauscht. Später aber wurde er von der Echtheit ihrer Vorhersagen etwas mehr überzeugt. Er scheint aber sehr früh gestorben zu sein. Leider kann man das aus dem Buch nicht genau ersehen, denn Rosemary Brown wollte nach dem frühen Tod ihres Mannes ihr Alter nicht verraten, und daher sind auch die anderen Daten des Buches nicht ganz sicher. Jedenfalls scheint der Vater gestorben zu sein, als Rosemary Brown fünf Jahre alt war. Da blieb die Mutter allein zurück, und Rosemary Brown machte lange nichts mehr, was mit Musik zu tun hat, sondern versuchte, irgendwie im Mittelmaß zu bleiben. Als sie aber sieben Jahre alt war, kam endlich Liszt zu ihr. In diesem Alter können sich die Verstorbenen viel deutlicher zeigen, als bei fortgeschrittenem Alter, wie es auch bei mir selbst der Fall war. Sie schreibt, später habe sie die Verstorbenen nicht mehr so deutlich gesehen, aber als Kind viel deutlicher. Das scheint also bei anderen Menschen auch so zu sein. Dann bekam sie die ersten kleinen Stücke von Liszt diktiert. Damit ging sie zu anderen und wollte sie ihnen vorspielen. Da kam zufällig einmal ein sogenanntes Medium zu ihr. Diese war dann sofort Feuer und Flamme, als sie hörte, was Rosemary Brown ihr erzählte. Da wurde sie dann zu Gottesdiensten eingeladen und begann auch in ihrer spiritistischen Gemeinde Orgel zu spielen. Obwohl sie sehr schlecht spielte, forderte Liszt sie immer wieder auf: "Du mußt spielen!"
Eines Tages durfte sie auch in der BBC auftreten, und da schrieb sie ein ganz berühmtes Stück nieder, es heißt: "Grübelei". Das Stück bekam sie vom 29. Mai bis zum 3. Juni 1989. Sie saß im Studio des BBC, und Liszt kam und sagte: "Du mußt jetzt sechs Kreuze machen, und die linke Hand hat einen andern Takt als die rechte." Da war sie ganz geschockt und dachte: "Was kann ich damit anfangen?" Aber Liszt sagte: "Das mußt du niederschreiben." Sie schrieb das Stück fertig, und dann kam ein Pianist, welcher aber anders als Rosemary Brown dachte gar nicht enttäuscht war, sondern sehr interessiert, weil er sagte, so etwas kann ja so eine einfache Hausfrau gar nicht niederschreiben, denn das ist ja richtig künstlich und eine gewaltige Leistung. Das Wichtige dabei ist ja, daß die Beweise so sein sollen, daß sie das nicht selbst hätte erfinden können. Wichtig ist zu wissen, daß kein normaler Komponist so etwas nachmachen kann. (Zwischenfrage: wieso ist der Titel "Grübelei" auf deutsch?) Sie hat oft für die Musikstücke deutsche Titel durchbekommen, zum Beispiel gibt es kleine Stücke mit dem Titel "zwölf Cameen", von denen jedes wiederum einen deutschen Titel hat. In kleiner Schrift steht aber unter "Grübelei": Meditation. (Liszt hätte in seinem irdischen Leben nie englische Titel verwendet, höchstens französische.) Hier zeige ich ein Bild von Liszt:
Rosemary Brown schildert ja, daß er sich vor ihr zeigt; am Anfang zeigte er sich ganz alt, später wieder jünger. Die Verstorbenen können sich also verschieden zeigen. Das ist so, damit man sie erkennt., was natürlich wichtig ist, und es ist so, daß man offenbar auch im Jenseits Kleidung trägt, man läuft dort nicht nackt herum. Mit der Zeit sprach sich Rosemary Browns mediale Musik herum, und es kamen Pianisten, die Einspielungen machten. Der eine war Peter Katyn, der andere Howard Shelley, und es gab zwei Vinylplatten, die eine von Philips, die zweite von Intercord, letztere können Sie noch beim Arends-Verlag erhalten. Davon darf ich Ihnen nichts vorspielen, da diese Stücke unter Copyright stehen. Aber ich habe zwei eigene CDs eingespielt, wo fast alle ihre Stücke darauf sind, von denen die Noten zugänglich waren. Jedoch kommt man nicht an alle ihre Stücke heran, weil die Noten nicht zugänglich sind, denn ihre Kinder helfen uns überhaupt nicht. Das ist zwar sehr ärgerlich, aber ich kann es leider nicht ändern. Oft sind ja die leiblichen Verwandten viel weniger interessiert als Nichtverwandte. Man würde im esoterischen Sinne sagen, das müßten dann geistige Kinder seien, nicht leibliche, falls man uns helfen wollte. Was ich am meisten von Rosemary Brown liebe, ist ein Stück, was auch von Liszt diktiert ist. Es heißt: "Jesus wandelt über das Wasser, mitten im Sturm". Es ist von 1968. Das fand ich also für meinen Geschmack besonders typisch. Das ist eine wundervolle Gabe, die Rosemary Brown da hat, denn sie kann durch ihre Musik eine besonders geheimnisvolle, überirdische Welt schildern, und die Stücke der Komponisten sind auch nicht schlechter als diejenigen, die sie zu Lebzeiten geschrieben haben, wenn sie auch teilweise etwas einfacher sind. Nun komme ich zu Rosemary Browns drei Alben. Das erste, und daraus sind die meisten ihrer Stücke herausgenommen, ist das "Rosemary Brown Piano Album" von Paxton. Es wurde zuletzt nur noch als Fotokopie geliefert. Und dann gab es ein Album für Kinder, welches man auch Anfängern empfehlen kann. (Ich habe daraus auch etwas eingespielt, was aber jetzt zu lang würde. Ich weiß nicht, ob es noch lieferbar ist. Das erfahren Sie alles bei dem schon erwähnten Arends-Verlag.) Dann habe ich noch ein Album, was ich körperlich mitgebracht habe.
Die Frage ist, wie kann man über Rosemary Brown etwas verbreiten? Dazu muß ich sagen, daß es auch einen Film gibt. Und zwar hat ein Deutscher versucht, einen farbigen Kommentarfilm über Rosemary Brown zu drehen. Er hat sich den Künstlernamen Bernhard Raimond gegeben. Dabei ist leider etwas Tragisches, weil der Mann nämlich gedacht hatte, daß er dabei berühmt und vielleicht auch reich würde. Aber die Öffentlichkeit reagierte so dumm, daß er sich das Leben nahm. Die Rechte an dem Film habe ich übernehmen dürfen. Ich meine, daß der Regisseur viel zu ungeschickt gehandelt hat, er hätte lieber warten sollen. Aber das können wir nicht mehr ändern. Auf jeden Fall existieren noch zwei Kopien, eine mit dem englischen Originalton, die andere mit deutscher Synchronisation. Nun möchte ich Ihnen einmal das Haus zeigen, wo Rosemary Brown gewohnt hatte. Ich sagte schon, sie hatte ein Haus in Stockwell. Und zwar heißt die Straße Illa Hartfield Road. Sie sehen zwei Hälften, links ist ihr Haus. Wo dieses Rondell da unterhalb des Daches ist, hat sie als Kind geschlafen. Es ist ihr Elternhaus, wo sie bis zuletzt, 2001 ist sie gestorben, gewohnt hatte. Ich will ein wenig davon zeigen, was wir vom Inneren wissen, und da der Film sehr schnell darüber hinweg schwenkt, will ich das als Standbilder zeigen. – Das war ihre religiöse Ecke, mit einigen Figuren und Komponistenporträts. Und hier gibt es eine Kommode. Insgesamt ist alles sehr einfach gewesen, ganz schlichte einfache Möbel – mehr Geld hatte sie nicht. Hier sehen wir sie, wie sie für Bernhard Raimonds Film eine weitere Komposition einspielt. Das werden wir gleich sehen; sie war eingeladen, ein Stück niederzuschreiben. Danach mußte es ein Pianist spielen. Ich will jedoch nicht soviel vorführen, sondern hätte mich gefreut, wenn es Leute gibt, die sich für den Film auf DVD interessieren. Was auch interessant ist, daß sie als Mädchen ganz hübsch war.
Vieles entstellt das Alter, und ich habe leider nur ein einziges Jugend-Bildnis. Sie hatte ja einen Herrn geheiratet, der schon verheiratet gewesen war, einen Witwer namens Brown. Sehr früh mußte er sie aber wieder verlassen, durch den Tod. Vieles, was wir heute nicht so verstehen, hat sie in ihren Büchern aufgeschrieben, und ich möchte davon gerne einiges heute noch vorlesen, denn viele werden sich nicht nur für die Musik, sondern auch für ihre Meinung über das Jenseits interessieren. Dazu habe ich ihr Buch "Musik aus dem Jenseits", eines der beiden auf deutsch erschienenen Bücher, neu herausgebracht (nur in Kleinstauflage).
Es ist das Buch, was ehemals im Zsolnay-Verlag erschienen war. Es ist ja so, daß die gesamten Verlage an den Büchern nicht mehr interessiert sind, und so habe ich das in die Hand genommen. Auch gab es einen Musik-Professor, namens Ian Parrott – er lebt wahrscheinlich noch (geb. 1916) – der ein wissenschaftliches Buch über Rosemary Brown schrieb. Es hat den Titel: "The Music of Rosemary Brown". Es ist aber nur auf englisch erschienen. Ich habe mich bereits erkundigt, ob man es nicht auf deutsch übersetzen soll, man antwortete mir jedoch, es lohne sich nicht. Der Professor hat sogar eine Symphonie, deren Klavierauszug Rosemary Brown von Beethoven diktiert bekommen hatte, orchestriert, und sie ist von einem holländischen Orchester eingespielt worden. Ich habe es aber nicht geschafft, daran heranzukommen, aber vielleicht kann jemand, der mehr Zeit hat, das schaffen. Ich erwähne noch, daß der einzige, der wirklich anständig und sorgfältig hilft, Herr Michael Arends vom Arends-Verlag ist. Dort können Sie auch die Musiknoten erhalten, denn er hat die Generalvertretung für Deutschland. Herr Arends ist auch eingeweiht, was sehr wichtig ist, denn wenn man sich "outet" und behauptet, man könne auch mediale Musik erhalten, besteht die Gefahr, daß man für verrückt gehalten wird. Ich nenne da als Beispiel die Musikprofessorin Isolde Vetter, die Rosemary Brown in die große Musikenzyklopädie MGG (Musik in Geschichte und Gegenwart) eingetragen hat. Sie hat das zwar gemacht, aber sie schreibt in ihrer Begründung, daß sie der Meinung sei, Rosemary Brown sei eine Simulantin, welche die Stücke selbst erfunden hätte. Das Problem ist, daß es natürlich immer wieder skeptische Leute gibt, und meistens wollen die Menschen auch nichts Neues. Auch haben sie oft keine Lust auf klassische Musik, oder wenn ja, hören Sie immer wieder dasselbe. Sie glauben gar nicht, wie schwer es ist, wenn man etwas Neues anbieten will. So kann ich sagen, wenn ich neue Noten habe und sie in das Schaufenster eines Musikaliengeschäftes lege, werden sie überhaupt nicht beachtet. Vielleicht werden Sie sagen: "Diese Kompositionen sind sicher nicht gut." Das stimmt aber nicht, denn es gibt die herrlichsten Kompositionen, die noch dazu niemand Lebender je gehört hat. Und trotzdem gibt es eine kleine Möglichkeit, nämlich durch das Internet. Und dazu muß ich sagen, ich habe viele nette Briefe bekommen, wo die CDs, die ich gemacht habe, sehr gelobt werden.
Hier ist die CD numero eins, da sind Kompositionen von Bach, Beethoven, Schubert, Brahms, Chopin, Debussy, Grieg, Rachmaninoff, Schumann und Liszt drauf. Und das Bild, was Sie auf dem Titel sehen, ist eine Ölskizze, die Rosemary im Stil von van Gogh gemalt hat, und sie behauptet, van Gogh habe ihr da die Hand geführt. Das werden wir gleich nochmal im Film sehen. Die zweite CD enthält eine wundervolle, von Schubert diktierte Sonate, und Stücke von Beethoven, Brahms, Chopin, Rachmaninoff und Liszt. So, am Schluß möchte noch einen kleinen Ausschnitt aus dem Film zeigen. Und zwar interviewt sie eine Reporterin. Diese fragt Rosemary Brown, warum sie denn immer soviel Unglück habe. Vielleicht kann Ihnen die Erklärung auch Sie selbst etwas geben. Ich wollte vor allen Dingen darauf hinaus, daß die Jenseitigen sehr viel Hilfe geben. Ich muß aber sagen, wenn ich nicht zu denen gehörte, die auch Kompositionen diktiert bekommen haben, hätte ich sehr oft gezweifelt und mir gedacht: "Vielleicht spinnt die Frau ja und gibt nur an. Vielleicht ist sie so genial, daß sie diese Kompositionen doch selbst schreiben kann." Aber dadurch, daß ich auch Kompositionen diktiert bekam, weiß ich es besser. (Aber bei mir sind es nicht Komponisten, die mir etwas diktieren, sondern ich bekomme praktisch nur eine Nachhilfe.) Ich will einmal meine erste diktierte CD zeigen, da habe ich Klavierstücke im Kinderstil diktiert bekommen. Und dann bekam ich eine ganze Symphonie diktiert, aber nur den Klavierauszug. So war das bei Rosemary Brown auch. Ich will nochmal erklären, wieso. Warum bekam sie denn nicht alles diktiert, also auch den Orchestersatz? Es wäre doch toll gewesen, wenn Rosemary Brown die ganze Symphonie von Beethoven diktiert bekommen hätte. Dazu muß man sagen, es gibt eine sogenannte "positive Mehrleistung", die eine bestimmte Größe nicht überschreiten darf. So darf man zum Beispiel nicht die Lottozahlen bekommen, was ihr am meisten geholfen hätte. So etwas bekam sie aber nicht. Kann man aber zum Beispiel Klavier spielen und ist ein Medium, so kann man Klavierstücke diktiert bekommen. Hat man aber von Orchester keine Ahnung, dann kann man auch keine Orchesterstücke diktiert bekommen. Und außerdem würden andere Medien, wenn es bei einem möglich wäre, auch sagen, das möchte ich doch auch können. Später beschäftigte ich mich aber intensiv mit Orchestersatz, und dann bekam ich zum Beispiel eine ganze Notenseite, für Orchester gesetzt, diktiert. Dabei habe ich tatsächlich überhaupt nichts denken müssen und wußte gar nicht, wie das klingen würde. Das ist aber recht selten. Vielmehr werde ich meistens gebeten, weiter zu üben und selbst zu lernen. Es ist sozusagen eine Art "learning by doing". Ich muß also üben, bekomme dann aber ein wenig Nachhilfe, und glaube, daß es bei Rosemary Brown auch so gewesen sein dürfte. Laut ihrem Buch wurde sie ja von Liszt immer wieder gedrängt, daß sie nicht aufhören solle, Klavier zu üben. Dadurch konnte sie auch einige Veranstaltungen geben, was ich aber leider nicht vorführen darf, da dort Musiker auftraten, die Tantiemen verlangen könnten. Leider muß man sagen, daß viele Menschen mit diesem übersinnlichen Bereich nichts anfangen können. Ich habe zum Beispiel einmal folgendes gemacht: Ich rief beim Norddeutschen Rundfunk die Koordinatorin für die zu sendenden Beiträge an und fragte: "Beim Bayerischen Rundfunk ist doch der Film über Rosemary Brown und die Musik aus dem Jenseits schon in den achtziger Jahren gesendet worden. Können Sie ihn denn im NDR nicht auch einmal bringen?" Darauf antwortete die scheinbar etwas bedrückte Dame: "Musik aus dem Jenseits? Das interessiert doch keinen Menschen!" Man fühlt sich hingetrieben zu sagen: Was das für hohle Menschen sind, die da das Sagen haben! Man muß aber auch zugeben, wenn man manchmal nur bei einem einzigen Menschen Pech hat, kann alles umsonst sein. Ich für mich muß aber sagen, daß ich durch meine Arbeit mit Übersinnlichem viel Gewinn hatte, und ich habe dadurch gelernt, selbständiger zu denken und zu arbeiten. Und was das Problem des Todes betrifft, das ist bei mir so: Ich habe nicht über Erwachsene diese Furcht wegbekommen, sondern indem ich als Kind in der Trance kleine Spielgefährten sah, die noch gar nicht geboren waren. Diese habe ich später als Erwachsene – als sie hier inkarniert waren – wiedererkannt. Vor ihrer Geburt also hatte ich mit ihnen bereits sprechen können. Außerdem konnte ich Momentaufnahmen von Personen sehen, die damals schon bei uns geboren waren und mit denen ich nicht sprechen konnte. Warum konnten sie nicht mit mir sprechen? Weil sie schon inkarniert waren. Und diese Personen habe ich ebenfalls später wiedererkannt. Ich sah: "Das ist der und der, den kenne ich doch." Und 30 bis 40 Jahre später habe ich ihn oder sie wiedererkannt! Ebenso auch Gebäude, die ich auch schon früher im Traume gesehen hatte und später wiedererkannte. Und so erkannte ich, daß ich mir das, was ich hier erlebe, früher vor meiner Geburt ausgesucht habe, und weiß, daß ich das zum Teil so selbst gewollt hatte. Ich sage "zum Teil", weil es ja natürlich nicht möglich ist, daß man sich alles selbst aussucht: Stellen Sie sich vor, zwei Männer wollen die gleiche Frau heiraten, was natürlich zur gleichen Zeit nicht möglich ist. Das heißt, man muß sich untereinander absprechen, und es gibt dabei ganz feste Ziele, und ich glaube, daß es nicht möglich ist, davon abzuweichen, denn ich habe manchmal versucht, dagegen anzugehen, jedoch gelang es nicht. So wollte ich manchmal das Gegenteil von dem, was ich mir eigentlich vorgenommen hatte. Jedoch erreichte ich das nie, obwohl ich stark kämpfte, sondern es wurde immer mehr sichtbar, daß es so kommen mußte, wie ich es mir einst vorgenommen hatte, obwohl das oft sehr hart war. Und das ist für mich der Beweis, daß es keinen Tod gibt, sondern wir müssen vor diesem Leben schon dagewesen sein. Das was aber nach dem Tode dann weitergeht, das ist für mich nicht so entscheidend wie die Tatsache, daß ich heute lebe und jetzt etwas tun muß und nicht auf morgen warten darf. Und so kann ich sagen, wenn ich Rosemary Brown lese, fällt es mir manchmal wie Schuppen von den Augen, und ich muß sagen, so ist es bei mir auch gewesen.
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