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Bericht über die Jahrestagung 2010

von Christian Hilpert, Jürgen Nennstiel und Jutta Liebmann



 

Markus Nicolaus: Einspieltechnik mit entsprechenden Filtermethoden

Markus Nicolaus berichtete, dass die Filtertechnik Anfang der neunziger Jahre Einzug in den VTF genommen hatte, als Computer mit entsprechender Technik aufkamen. Es herrschte zu dieser Zeit eine große Euphorie, auch seitens des damaligen 1. Vorsitzenden, Fidelio Köberle. Man glaubte an eine Art Wunderwerkzeug, jedoch trat nach einiger Zeit eine Ernüchterung ein.

Ein Filter ist kein Wunderwerkzeug, kann aber Tonbandstimmen verbessern und verifizieren. Trotz Filterung ist es nicht möglich, mit absoluter Sicherheit festzustellen, ob es sich um eine paranormale Stimme handelt. Zu berücksichtigen ist natürlich auch die unterschiedliche Hörfähigkeit und Interpretierung der Abhörenden.

Ein Filter sollte sparsam eingesetzt werden, weil es sonst zu Verfälschungen kommen kann und das Ergebnis sich nicht mehr an der Originalstimme orientiert.

Auf der VTF-Homepage werden kostenlose Filterprogramme zum Herunterladen angeboten. Markus Nicolaus selbst hatte sich damals für das Programm "GoldWave" entschieden. Es ist einfach zu bedienen und hat eine deutsche Menüführung. Es gibt aber auch andere Programme, mit denen man selbst experimentieren sollte.

Markus Nicolaus arbeitet mit standardisierten Einstellungen des Filters, weil er eine Analyse über etwa 1100 Tonbandstimmen verschiedener Experimentoren erstellen möchte. Dabei sollen Kriterien wie "was wollen uns die Stimmen sagen", "wieviel Prozent der Stimmen werden nachgehört", "Anteil männlicher / weiblicher Stimmen", "prozentualer Anteil der Jenseitsstimmen" sowie "Rückwärtsstimmen" untersucht werden.

Nach diesen einführenden Erklärungen führte er das Programm "GoldWave" vor. Als erstes lud er eine Rückwärtsstimme in das Programm, das heißt, beim Rückwärtsabspielen war eine Stimme mit der Aussage "alles Harald, gehst Du gerne hin" zu hören. Die Rückwärtsstimmen sind nach Aussage von Markus Nicolaus ein ganz entscheidender Hinweis auf Paranormalität und Realität der Stimmen. Er erklärte, mit welchen Parametern er Stimmen filtert. In der Regel übernimmt er die vom Programm vorgeschlagenen Werte. Er wies noch einmal darauf hin, dass besonders bei der Rausch- und Geräuschreduzierung mit kleinen prozentualen Werten angefangen werden sollte. Er selbst arbeitet mit 30%. Als zweite Vorführstimme wählte er das Stimmenbeispiel "Kontakte ergibt die Mittelwelle" aus. Nach Filterung waren die Umgebungsgeräusche reduziert.

Weitere Möglichkeiten des Programms sind beispielsweise die Verlangsamung und Erhöhung der Sprachgeschwindigkeit mit oder ohne Änderung der Tonhöhe sowie Umkehrung der Stimme. Es ist natürlich möglich, über Kassettenrekorder oder ein anderes Medium aufgenommene Stimmen in das Programm zu übernehmen und zu bearbeiten.

Oberster Grundsatz ist natürlich, die Filterung mit Bedacht und Augenmaß anzuwenden. Viel ist hier nicht gleich gut. Jeder muss da seinen eigenen Weg finden.

Markus Nicolaus erklärte noch weitere Funktionen des Programms, die zum Experimentieren Platz lassen, aber nicht unbedingt zur Verbesserung unserer Tonbandstimmen erforderlich sind.

Er erklärte, dass die Filterung seiner Stimmen keinem Selbstzweck dienen, sondern dass er eine Bewertung nach bestimmten Kriterien vornimmt. Kriterium eins: die Nachhörbarkeit der Stimme, sowohl ungefiltert als gefiltert. Kriterium 2: die Nichtnachhörbarkeit der Stimme, die dann leider verworfen werden muss. Kriterium 3: die Stimme kann erst durch Filterung hörbar gemacht werden; diese berücksichtigt er nicht.

Markus Nicolaus sieht die Interpretierung mehrsprachiger Sätze in Jenseitsaussagen kritisch; das fördere nicht unbedingt die Glaubwürdigkeit für Außenstehende. Sätze in einer Sprache seien wesentlich besser geeignet.

Sein Zwischenresümee nach der Auswertung von 300 Stimmen aus seiner Sicht:

Tonbandstimmen sind ein reales Phänomen. Die Stimmen sind reproduzierbar. Es gibt in etwa 30% einen Bezug zum Jenseits, zu einer anderen Ebene. Es gibt einen signifikanten Anteil von 35% der Stimmen, in denen beim Rückwärtsabhören Stimmen vorhanden sind. Etwa 10% sind bezugnehmend. 15% waren nachhörbar, das heißt, nach dem von den Einspielern Gehörtem. Der Inhalt der Aussagen ist sehr individuell. Konkrete Erkenntnisse über das "Jenseits" waren nicht vorhanden. Technische Erklärungen zum Tonbandstimmen- Phänomen wurden nicht gemacht. Desweiteren gab es keine Hinweise auf UFOs, Reinkarnation und Medialität.

Sein Fazit: Die Filterung von Tonbandstimmen kann bei entsprechend behutsamer Anwendung zu einer Verbesserung der Verständlichkeit beitragen. Wunder kann sie natürlich nicht vollbringen. Er wies ausdrücklich darauf hin, dass die festgelegten Kriterien und Auswertungen seiner Filterung und Analyse keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben können. Analysen unter anderen Kriterien könnten auch zu anderen Ergebnissen führen.

Bernd Giwer: Wie entstehen Tonbandstimmen? Eine andere Hypothese

Bernd Giwer hatte vor vielen Jahren eine Fernsehsendung bei Hans Meiser gesehen, in der sich der VTF vorstellte. Es wurde erklärt, wie man eine Einspielung macht. Er war seinerzeit verärgert, weil er es nicht für möglich hielt, Kontakte über Tonband mit Verstorbenen aufzubauen. Er probierte es selbst und hatte auf Anhieb Erfolg. Über diese Sendung fand er den Weg zum VTF und war froh, so viele erfahrene Experimentoren gefunden zu haben. Er bedankte sich noch einmal bei Jenen, die ihm damals bei seinen ersten Schritten geholfen hatten. Ohne Hilfe kann man sehr viel falsch machen. Er selbst hatte nie Zweifel, dass die Stimmen paranormal waren und von Verstorbenen kamen. Er arbeitete damals im Techniker-Team des VTF unter dem damaligen 1. Vorsitzenden Fidelio Köberle. Es sollten in diesem Team neue Geräte entwickelt werden, um bessere und deutlichere Stimmen zu erzielen. Es entstanden auch einige Geräte, sowohl Hard- als auch Software. Doch ein grundsätzlicher Durchbruch, auch erkenntnismäßig, konnte nicht erzielt werden. Damals wagte man noch nicht die Vermutung auszusprechen, dass das Tonbandstimmen-Phänomen möglicherweise gar kein technisches Phänomen sei. Fidelio Köberle vertrat die These, dass es Verstorbenen mit Hilfe der Technik möglich ist, sich auf Tonbändern mitzuteilen.

Für Bernd Giwer sind die Tonbandstimmen aber kein technisches Phänomen, sondern wir Menschen benutzen die Möglichkeit der Tonaufzeichnung, weil unser Gehirn meist nicht in der Lage ist, die meist kurzen Antworten zu speichern und analysieren. Erst mit der Technik der Tonaufzeichnung waren wir dazu in der Lage. Auf Grund seiner öffentlich geäußerten These kam es zu einem Zerwürfnis mit Fidelio Köberle und er wurde aus dem VTF ausgeschlossen. Er experimentierte von nun an für sich, merkte aber bald, dass sein Grundwissen nicht ausreichte und machte eine Ausbildung zum Heilpraktiker. Diese half ihm bei dem Erkennen von paranormalen Phänomenen.

Grundsätzlich sind paranormale Phänomene auch auf jeder anderen Sinnesebene möglich. Durch Trainieren unserer Sinne können wir sie zu Höchstleistungen bringen, beispielsweise unsere Hörfähigkeit zu selektiver Fähigkeit. Als konkretes Beispiel nannte er Morsezeichen, die auch auf stark gestörten Frequenzen für einen geübten Hörer noch interpretierbar seien. Er selbst ist übrigens ein langjähriger Funkamateur, so wie auch der neue 2. Vorsitzende Jürgen Nennstiel. Die Erwerbung dieser Fähigkeit ist vergleichsweise auch auf das Abhören von Tonbandstimmen anzuwenden.

Sein eigentliches Kernthema sollte aber die "Differenzierung der paranormalen Botschaften" sein. Paranormale Phänomene können auf allen Sinnesebenen stattfinden. Als Beispiel führte er an, unser Gehirn mit einem riesigen Schrank mit unendlich vielen kleinen Schubladen zu vergleichen, in die jedes einzelne Wort einsortiert wird. Weitere Informationen zu diesem Wort werden hier hinterlegt, auch das gehörte Wort, wie wir es gelernt haben, meist in unserer Muttersprache und einem bestimmten Dialekt. Jeder Begriff, den wir seit unserer Kindheit lernten, landet in einer dieser winzigen Schubladen. Wenn unser Ohr nun ein bestimmtes Wort hört, haben wir augenblicklich alle Informationen der entsprechenden Schublade zur Verfügung.



 

Damit hatte Bernd Giwer sehr vereinfacht die Funktion unseres Gehirns beschrieben. Schwierig wird es dann, wenn ein Wort undeutlich zu hören ist. Dann muss unser Gehirn jede Schublade aufsuchen und auswerten. Dabei verbraucht sich aber die Kontur des gehörten Wortes und verblasst. Wir müssen uns dann das Wort noch einmal anhören, um die Kontur aufzufrischen. Dann beginnt die Suche von vorne. Wenn unser Gehirn ein ähnlich klingendes Wort findet, bestätigt es uns, es gefunden zu haben. Wir prägen uns nun dieses undeutliche Wort noch zusätzlich ein, und zwar zu dem früher einmal erkannten, gelernten Wort. Damit tut uns unser Gehirn aber keinen Gefallen. Wenn wir jetzt das undeutliche Wort wieder hören, empfinden wir es als deutlich und haben es einem Begriff zugeordnet. Je leichtfertiger wir uns bei der Anerkennung von paranormalen Botschaften verhalten, desto größer wird die Zahl der Fehler. Auch unser Gehirn selbst ist nicht fehlerfrei, es versucht beispielsweise altersbedingte Unzulänglichkeiten zu kompensieren. Das gilt natürlich auch für unsere Ohren. Unser Gehirn ist in der Lage, aus Alters- oder sonstigen Gründen nicht mehr gehörte Töne einfach hinzuzufügen. Das ist, bezogen auf unsere Tonbandstimmen, eine heimtückische Angelegenheit.

Betrachten wir jetzt eine normale Einspielung mit ihren auftretenden Fakten. Wir verwenden ein beliebiges Hintergrundgeräusch und zeichnen es mit einem Mikrofon auf. Wenn wir Glück hatten, sind auch paranormale Stimmen vorhanden. Wenn wir jetzt das Mikrofon weglassen und direkt mit den gleichen Hintergrundgeräuschen über ein Verbindungskabel aufzeichnen, können wir ebenfalls paranormale Stimmen aufgezeichnet haben. Frage: Wie sind die denn darauf gekommen? Kann es nicht sein, dass unser Gehirn sich eine Schublade mit ähnlichem Inhalt aussucht und dieses akzeptiert? Das würde auch die kurzen paranormalen Aussagen einer Deutung näher bringen.

Bernd Giwer hat versucht, uns für die Kürze der Tonbandstimmen einen Erklärungsversuch zu geben. Ein Erklärungsangebot, warum Tonbandstimmen auch ohne Mikrofon aufgezeichnet werden können, ist, dass die geistigen Entitäten Komponenten unseres Einspielsystems beeinflussen, auf das sie überhaupt Zugang haben. Das ist nicht die materielle Ebene mit unserer Technik, sondern es sind wir Menschen selbst. Unser Gehirn verfügt sowohl über eine materielle als auch, vielleicht viel stärker noch, geistige Ebene. Durch das Abhören mit seinen akustischen Geräuschen öffnet uns das Gehirn den Zugang zu geistigen Ebenen. Darin kann natürlich auch, bedingt durch unterschiedliche Faktoren, die Gefahr bestehen, diese Öffnung zu jenseitigen Ebenen nicht mehr schließen zu können. Das heißt, die nicht mehr kontrollierbaren Botschaften aus geistigen Bereichen können den Beteiligten das Leben zur Hölle machen. Der gesunde Mensch ist aber in der Lage, den Kontakt zu anderen Ebenen herzustellen und auch wieder zu beenden.

Bernd Giwer vermutet, dass die Weiterentwicklung der Tonbandstimmen nicht über die Technik, sondern eher über die Erforschung unseres Geistes stattfindet. Unsere technischen Geräte stellen nur die Hilfsmittel dar, die unser Gehirn braucht für eine Verbindung in geistige Bereiche. Der Mensch ist mit Hilfe seines Gehirns selbst Mittler, ob bewusst oder unbewusst, zwischen der materiellen und der geistigen Welt. Bernd Giwer betont zum Ende seines Referates, dass sein Beitrag keinen Anspruch auf alleinige Erklärung erhebt, sondern eine weitere Hypothese darstellt.

Gisela Schneider: Dialog mit Claudius Gespräche mit der geistigen Welt



 

Dieser sehr hörenswerte Vortrag wurde uns von Frau Schneider freundlicherweise zum Abdruck zur Verfügung gestellt. Sie finden ihn ab Seite 14.

Walter van Laack: Leben und Bewusstsein sind unsterblich!

Der zweite Tag unserer Jahrestagung begann traditionell mit einem Vortrag von unserem langjährigen Referenten Herrn Prof. Dr. med. van Laack.

Bei meiner Begrüßung konnte ich ihn diesmal nun schon bereits zu seinem 10. Vortrag willkommen heißen. Auch an dieser Stelle nochmals einen herzlichen Dank für seine immer exzellenten Vorträge und seine Treue und Verbundenheit zum VTF.

Zu Beginn seines Vortrags gab Herr Prof. van Laack für alle neuen Tagungsteilnehmer einen kurzen Überblick mit den Themen seiner über 30-jährigen Forschungen und seines Schaffens. Er hat in den letzten 15 Jahren eine Reihe von Büchern geschrieben und sein neuestes Buch "Schnittstelle Tod – Aufbruch zu neuem Leben" erschien Ostern 2010. Eine ausführliche Buchvorstellung finden Sie übrigens in der vorigen VFT-Post P139.

Prof. van Laack wies auch noch einmal darauf hin, dass er weder für seine Vorträge, noch für die am 1.–3. September anlässlich des Kongresses "Geistiges Heilen" bevorstehende Verleihung des Burkhard-Heim-Preises 2010, Honorare oder Dotierungen annimmt, sondern diese grundsätzlich spendet.

Zum Vortrag konnten wir auch noch einmal einen kurzen Fernsehbeitrag über das Thema Nahtoderlebnisse mit anschließendem Interview mit Prof. van Laack sehen. Ausgangspunkt all seiner Gedanken, Überlegungen und seiner Bücher ist, dass es einen Fortbestand nach dem Tod gibt, und zwar in voller Integrität der bis dahin aufgebauten differenzierten Persönlichkeit. Diese Vorstellung ist mit den heutigen offiziell vertretenen Standpunkten in den Naturwissenschaften in keinster Weise vereinbar. Dennoch muss man sagen, der Kern aller Religionen und Mythen ist eigentlich dreierlei. a) Es gibt irgendeinen Schöpfer, eine schöpferische Ebene, einen Sinn, einen Gott, Götter oder wie man es auch nennen möchte, jedenfalls etwas, was uns übergeordnet ist. b) Es gibt eine geistige Dimension, eine Geistebene, also etwas, was unabhängig vom Körper existieren kann, und c) Es gibt ein Überleben des körperlichen Todes, eben weil es diese geistige Dimensionalität gibt, an der wir bereits teilhaben, während wir hier leben.

Diese Überzeugung findet man überall in den verschiedenen Religionen, Mythen, auch in der Esoterik, die er mal ganz grob, ohne es böse zu meinen als Ersatzreligion bezeichnet. Jedenfalls überall dort existieren sie in unterschiedlichen Ausprägungen unterschiedlich interpretiert. Jeder baut seine Legenden und Informationen ein und so entstehen bestimmte Bilder. Der Kern jedenfalls bleibt letztendlich derselbe, und dieser Kern ist nach wie vor auch Prof. van Laacks Überzeugung. Wenn dieser Kern offensichtlich richtig sein muss, den die Menschen seit Anbeginn der Menschheit hegen, nachvollziehbar beispielsweise auch durch Höhlenmalereien, Grabbeigaben oder Ähnlichem, dann muss man natürlich fragen, was machen die Naturwissenschaften falsch, wo liegen die Probleme, wo die Fehler? Prof. van Laack hat in seinen Büchern und in seinen früheren Vorträgen vieles auch durch die Mathematik begründet, bzw. begründen können. Sie weist uns nach seiner Überzeugung den Weg, mit den Grundlagen der mathematischen Logik in hervorragender Weise zu argumentieren. Die alten Griechen taten das bereits und Prof. van Laack hat das auf jetziger Basis entsprechend versucht zu entwickeln. Für ihn als Anhänger der Mathematik ist es der rote Faden, an dem wir uns orientieren können, um nicht ins Spekulative abzugleiten.

Für die vielen Bereiche der Naturwissenschaften ist festzustellen, dass es unterschiedliche Überzeugen, Phänomene und Beobachtungen gibt, sie werden interpretiert und es entstehen in jedem Gebiet eigene Weltbilder. Da die Naturwissenschaft und unsere Informationswelt so komplex wie nie zuvor geworden ist, werden die entstandenen Weltbilder nicht miteinander verglichen, sind auch teilweise nicht miteinander vergleichbar, um sie übergeordnet in irgendeinen Zusammenhang zu bringen.

Es gibt ein ganz klassisch fundamentales Etwas in unserer Welt, was jeder von uns nachvollziehen kann, naturwissenschaftlich aber nicht weiter behandelt wird. Alles in unserer Welt hat zwei Seiten, das klingt banal, ist aber fundamental wichtig. Zu allem gibt es einen spiegelbildlichen Gegensatz, eine polare Symmetrie.

Interessanterweise haben wir nun einige Existenzen, z. B. die Kontinuität, die es wissenschaftlich gesehen aber nicht gibt, obwohl wir sie im Alltag erleben. Die Physik als die Wissenschaft, mit der wir unsere Welt beschreiben, sagt uns klipp und klar: Nein, es gibt keine Kontinuität, denn alles ist diskontinuierlich, alles ist auf kleinste Teilchen reduzierbar – wie der Physiker sagt: gequantelt. Um das Problem Kontinuität dort unterzubringen, wo wir eigentlich keine haben, sondern nur Diskontinuität, umgeht die Wissenschaft das mit Interpretationen. Hierbei muss zumindest hinterfragt werden, ob sie wirklich so als richtig gelten können.

Wir finden weitere Dinge in unserer Welt, die es so eigentlich nicht geben kann. Es gibt zum Beispiel keine Unendlichkeit in unserer Welt, wir können sie aber erfahren. Wir brauchen uns nur einen Kreis anzusehen, wir haben Endlichkeit, selbstverständlich. Wenn wir uns eine Kugel ansehen, haben wir ein endliches dreidimensionales Gebilde. Wenn wir aber den Kreis oder die Kugel mit unseren physikalischen Methoden, mit unseren mathematischen Mitteln beschreiben, dann können wir keine Endlichkeit entdecken. Wir benötigen die Zahl Pi, und wie wir alle wissen, ist diese Zahl unendlich. Wir haben zwar die Unendlichkeit bewiesen, aber wir können sie in unserer Welt nicht fassen, genauso wenig wie die Diskontinuität.

Eine klassische Interpretation, die heute gängiges Wissen darstellt und an der sozusagen nicht gerüttelt werden darf: Licht ist Teilchen und Welle zugleich. Eine Interpretation als Möglichkeit, ob es aber tatsächlich so ist, ist eine andere Frage. Licht stellen wir uns immer als etwas Leuchtendes vor, physikalisch gesehen wird Licht oder Farbe aber nur deshalb wahrnehmbar, weil bei Auftreffen der (Licht-) Teilchen aus dem All, der Photonen, auf der Netzhaut eine Erregung stattfindet und über das Gehirn zur Darstellung von Licht bzw. Farben führt. Tatsächlich aber ist Licht in der wahrgenommen Form so nicht vorhanden, das All ist gleich dunkel, gleich schwarz und nur die unterschiedlichen Teilchenfrequenzen führen dazu, dass wir aufgrund der sozusagen gleichen Polung etwas sehen. Wir wissen heute, diese Photonen haben keine Ausdehnung, keine Masse. Eigentlich sind sie nichts, und dennoch sind sie, was uns und unsere Welt ausmacht. Deswegen liegt der Schluss nahe, und Prof. van Laack nennt es auch so: Diese Teilchen, die keine Masse, keine Ausdehnung haben, sind eigentlich nichts anderes als Information. Diese Information führt, je nachdem, wie etwas beschaffen ist und auf diese Information anspricht, uns z. B. zur Lichtwahrnehmung oder zu dem Eindruck von Farbsinn.Damit sind wir eigentlich bei dem Ursprung der gesamten Welt. Unsere Welt ist Information, salopp gesagt Geist. Geist durchdringt unser ganzes Weltall, ist unser Weltall. Geist sind wir, Information sind wir, also informationelle Wesen. Leben; was kontinuierlich ist, muss demnach etwas Geistiges sein, eine informationelle Qualität besitzen, denn die Kontinuität in der Physik gibt es nicht. Dass Leben diese Kontinuität hat und damit etwas Geistiges sein muss, spüren wir eben daran, dass das Leben sonst in jedem beliebigen Augenblick unserer Existenz zerfallen und dann wieder neu beginnen müsste. Wir erfahren aber etwas anderes, und diese Erfahrung widerspricht dem, was uns die Physik lehrt.



 

Wenn wir von Leben sprechen, müssen wir auch untrennbar von Evolution sprechen. Die erste Frage, die sich damit stellt: Sind alles nur Gene, wie lange Zeit behauptet wurde, oder ist da noch mehr? Beim Vergleich des Affen zum Menschen, jedenfalls was die materielle Konsistenz angeht, gibt es 99 % Übereinstimmung. Die Übereinstimmung unter den Menschen liegt bei 99,97 %, und trotzdem ist der Unterschied im Ganzen gesehen zwischen den Menschen beachtlich. Also Leben nur genetisch gesehen ist doch sehr fragwürdig. Interessant ist auch, dass die Menge der "niedergeschrieben" Gen-Informationen beim Menschen wesentlich geringer ist als bei niederen Lebensformen, wie z.B. eines Hefepilzes oder einer Pflanze. Hierbei sollte man sich doch spätestens die Frage stellen: Warum ist das so? Vielleicht, weil uns noch andere Kanäle zur Verfügung stehen, um zu Informationen zu gelangen, noch wichtigere, als wie sie der Hefe zur Verfügung stehen. Wir haben noch die Möglichkeit der "Geistaufnahme", der Informationsaufnahme durch ein Nervensystem. Diese steht der Hefe so nicht zur Verfügung, deshalb hat sie mehr Gene, benötigt eine genauere detaillierte Gen-Information.

Evolution führen wir auf Darwin zurück. Prof. van Laack geht dann noch einmal zum besseren Verständnis, ausgehend von einem seiner früheren Vorträge, auf die Evolutionsentwicklung mit interessanten Tierbeispielen ein, die den gängigen Erklärungsmustern widerspricht. Die Wissenschaft geht bis heute davon aus, dass die Mutation, d.h. der Zufall und die Selektion, d.h. das Herauswählen des durch Zufall günstigsten, besseren, uns alle hervorgebracht hat. Daraus hat sich dann in der Vorstellung der Entwicklung ein zeitlicher Stammbaum entwickelt, angefangen von den kleinsten Lebewesen zu immer höheren und nach hunderten von Millionen Jahren befindet sich dann am Ende der Mensch. Als kleine Randbemerkung erwähnt: allein um einen Huf von einem Huftier zu entwickeln, benötigte die Evolution ca. 40 Millionen Jahre; um die Komplexität des menschlichen Gehirns zu entwickeln, nur wenige zigtausend Jahre. Die Frage muss sich doch dann stellen, wenn sich alles so schön nacheinander rein evolutionär im Sinne einer Selektionstheorie, wie sie Darwin zunächst einmal völlig korrekt formuliert hat, entwickelt, dann passen derartige Zeiträume überhaupt nicht zusammen. Die logische Konsequenz, die daraus zu ziehen wäre: es muss noch andere Mechanismen in der Wirksamkeit geben. Zusammenfassend: Darwin hat ein wichtiges Kapitel der Evolutionstheorie unserer Welt beschrieben, es ist aber nur ein Teil, und weitere Teile müssten folgen. Gemäß Prof. van Laack ist bisher heute völlig unerwähnt, dass dieselben Gene in unterschiedlichen Entwicklungen auf diversen Ebenen der Evolution, die es vorher noch gar nicht gab, mutieren. Als ein typisches Beispiel hat der Vogel ein Gen, welches für die Vogellaute steht. Exakt dasselbe Gen, genannt FOXP2-Gen, mit nur 7 Unterschieden von 711 Aminosäuren / Eiweißbausteinen kodiert, ist die Grundlage der menschlichen Sprache. Ein anderes Beispiel, welches wir erst seit wenigen Jahren kennen, ist das BAC6-Gen, zuständig für das sehr komplizierte Fassettenauge eines Insekts, genauso wie für das völlig anders wirksame komplexe Linsenauge eines Menschen oder eines Säugetieres. Dasselbe Gen, dasselbe Schriftgut, finden wir in unterschiedlichen Entwicklungen zu unterschiedlichen Zeiten in unterschiedlichen Lebewesen. Einen Schritt weiter, wenn man nun das Gen von einer Maus, zuständig für das Linsenauge, auf eine Fliege überträgt, entwickelt die Fliege aus diesem Gen das, was sie üblicherweise auch entwickelt, ein Fassettenauge und kein Linsenauge. Das Gen ist also völlig kompatibel, wie wir in der modernen Informationswelt sagen würden.

In dem dann gezeigten kleinen Filmbeitrag wurde in der Zusammenarbeit von Naturwissenschaft und Geisteswissenschaft die Frage erörtert: Was ist angeboren und was ist erworben? Aufgrund neuerer Ansätze, Erkenntnisse und Methoden kann man jetzt zeigen, dass die Umwelt quasi im Zellkern Gene über Transfunktionsfaktoren und Molukularkaskaden anscheinend an- bzw. abschalten kann. Die Gene sind zwar vorgegeben, lassen sich auch nicht verändern, bzw. man sollte sie auch nicht verändern. Bildlich gesprochen sind sie die Tastatur eines Klaviers, und die Umwelt ist der Pianist. Es kommt nun darauf an, wie die Umwelt auf diesem Piano spielt, ob alles solide ausgebildet wird, oder ob es eben auch Chaos gibt. Wie Prof. van Laack vermerkt, haben wir also schon die Ansätze zu einem grundsätzlich neuen Weltbild in der Vererbungslehre.

Über die Fragen von Evolution und Konvergenz, Evolution und Nachahmung sowie Evolution und Symbiose bzw. Parasitismus, die mit kleinen interessanten Filmbeispielen illustriert wurden, führte uns das Thema zu dem englischen Biologen Rupert Sheldrake, der über morphogenetische Felder, wie Prof. van Laack es nennt, über kollektive Intelligenzfelder geistige Interaktion erklärt. Der Theorie nach sind es unsichtbare Kräfte, die alles formen und miteinander verbindet, kontrolliert durch physikalisch erforschbare Gewohnheitsbilder unbekannter Art. Rupert Sheldrake erntete für seine Ideen nur Hohn und Spott. Die etablierte Wissenschaft zeigte ihm die kalte Schulter, also konzentrierte sich der Forscher auf einen publikumswirksamen Teilaspekt, auf morphische Felder bei den Haustieren mit ihren rätselhaften telephatischen Fähigkeiten, etwa bei Hunden, die merken, wann Herrchen oder Frauchen nach Hause kommt, auch wenn sie sich verspäten und dabei noch kilometerweit entfernt sind. So etwas ist für die meisten Hundehalter ganz normal, aber hinterfragt doch sehr erstaunlich und schwer erklärbar. Sheldrakes These: Die enge Beziehung zwischen Halter und Mensch erzeugt ein morphisches Feld, das wie eine Art Gummiband wirkt und Mensch und Tier auch über große Entfernungen verbindet.

Prof. van Laack führt uns über die von Sheldrake entwickelte These zu seiner grundsätzlichen Idee. Unsere Welt ist eine informationelle Welt, deswegen haben wir Kontinuität in dieser Welt. Das Leben ist Kontinuität. Es geht nur über Information, und diese Informationswelt ist noch viel komplexer und fundamentaler als wir es uns vorstellen. Sie bildet schon bei den niedrigsten Wesen einen ständigen Austausch, eine ständige Interaktion. Wir sitzen heute am Computer, haben Interaktion mit einem Internet und holen uns so unsere Informationen. Wir sind heute schon in der Lage, uns Interaktion vorzustellen. Stellen wir uns also vor, unsere Welt ist ein riesiges Autonet, eine Informationswelt. Jedes Lebewesen je nach Entwicklungsstufe hat Kontakt zu diesem Autonet, zunächst auf kollektiver Ebene, zunächst auch nicht individuell und zunächst auch nicht bewusst, holt sich Informationen und gibt auch Informationen in dieses Autonet wieder ein. Man könnte sich die Entwicklungen von intelligenten Transmittern, "medialen" Geräten, medialer Organe vorstellen, und somit kommt das, was wir aufnehmen und abgeben können, immer komplexer zustande. Ein einfaches Beispiel: mit einem Radio können wir nur Töne empfangen, mit einem Fernseher können wir auch nur empfangen, aber immerhin schon zusätzlich Bilder, mit einem Computer in seiner stetigen Entwicklung können wir empfangen und senden, zunächst noch mit einem Modem, inzwischen mit einem Ultrabreitband oder DSL-Anschluss, praktisch in Echtzeit. Wir wissen noch nicht wie sich die technische Entwicklung fortsetzt, aber sie geht weiter. Auch das ist in der Evolution in ähnlicher Weise geschehen und lange Zeit kollektiv. Dann geschah etwas Neues, vor einigen hunderttausend Jahren, vielleicht auch einigen Millionen Jahren. Nicht mehr Artenvielfalt und deren Perfektion bestimmte die Evolution, sondern es kam jetzt zu einer innerartlichen Entwicklung, d. h. vom Kollektiv zum Individuum. Das erklärt auch, dass wir heute unterschiedliche Evolutionszustände haben. Wir stehen, wenn man so will, im evolutionären Wettbewerb untereinander.

Jeder von uns entwickelt sich evolutionär weiter auf einer individuellen Ebene durch geistige Interaktion. Das beginnt schon nach neuesten Untersuchungen bei "niederen" Tieren, z.B. dem Tintenfisch. Kraken, Weichtiere haben ein Gehirn, was offensichtlich im Rahmen der Weichtierentwicklung einen weiteren evolutionären Fortschritt darstellt, anzusiedeln etwa auf der Höhe einer Maus oder Ratte. Eine weitere Überraschung: eine Krake hat die individuelle Möglichkeit, individuelle Fähigkeiten zu entwickeln, ist sogar in der Lage "Werkzeuge" zu benutzen, etwas, was längst nicht alle Kraken machen, wie wir erst seit knapp einem Jahr wissen. Wir finden also individuelle Entwicklung von Intelligenz bereits bei sog. niederen Tieren, und zwar in Abhängigkeit von der Entwicklung ihres Nervensystems.

Das finden wir mehr und mehr auch bei anderen Tierarten, wie Prof. van Laack uns in einigen Filmbeispielen eindrucksvoll zeigte, etwa von angelnden Fischreihern, die sich das individuell vom Menschen abgesehen haben, oder Krähen die ebenfalls "Werkzeuge" benutzen, oder über Gedächtnisleistungen von Schimpansen, etwas was längst nicht alle innerhalb der eigenen Tierart können.

Diese Individualentwicklung führt uns zu einer bedeutenden Sache. Der berühmte Biologe Heckel sagte bereits vor hundert Jahren: Die Ontogenese ist die verkürzte Darstellung der Phylogenese. Die embryonale Entwicklung des Menschen ist eine verkürzte Darstellung der gesamten Entwicklung unserer Tiere auf der Erde, also der gesamten Evolution. Wenn wir uns die Embryonalentwicklung beim Menschen ansehen, durchläuft sie verschiedene Stadien, die den Embryo so ähnlich aussehen lassen, nur von ein paar Tagen unterbrochen, wie ein Fisch, ein Huhn, oder wenn Sie so wollen, wie ein Schwein, und später dann erst wie ein Mensch. Natürlich ist er zu keiner Zeit ein Fisch oder Huhn, aber er macht diese Entwicklungsstadien durch, weil nämlich die zentrale Konstante unserer Evolution das zentrale Nervensystem ist. Letzteres ist eine ganz fundamentale Feststellung und wurde auch erstmals vor ca. 10 Jahren von Prof. van Laack beschrieben. Die gesamte Evolution vollzieht bei genauerem Hinsehen ständig Kreise. Alles kommt in Kreisen – ein indianisches altes Sprichwort und das trifft für die materielle Entwicklung auch zu. Wir sehen das auch in der Konvergenz in der Evolution, wir finden immer wieder Dasselbe, dieselben Gene werden verarbeitet, und es entsteht neueres und höheres auf einer höheren Ebene, aber alles kreisförmig. Auch Umwege oder Abbrüche sind darin enthalten, wenn z.B. ein Komet einschlägt oder andere Ereignisse stattfinden, es entsteht von Neuem, kreisförmig. Aber es existiert eine zentrale Konstante, sie ist linear aufgerichtet und vollzieht sich nicht in Kreisen, sie hat keine Abbrüche oder Umbrüche. Sie beginnt am Beispiel des Fisches beim Reptil, geht über die Vögel, die Säugetiere, vom Affen bis zum Menschen, wird immer komplexer, komplizierter durch eine Entwicklung des Endpunktes des zentralen Nervensystems, des Gehirns, und alles ist in dieser Linie wieder abwärtskompatibel. So hat eben dann hat der Mensch in der embryonalen Entwicklung von 3 Wochen eben ein Nervensystem, das dem des Fisches und später dem des Huhnes usw. entspricht. Wenn wir das zu Grunde legen, dann können wir unsere Evolution anders beschreiben. Eine modifizierte Darstellung von Prof. van Laack beschreibt diese Entwicklung des zentralen Nervensystems senkrecht aufgerichtet als zeitliche Achse. Es heißt nicht, dass diese Entwicklung so weiter fortschreitet, wir sind nur jetzt an diesem Ort, der Erde, an diesem Endpunkt dieser Entwicklung.

Wir sind in dieser Entwicklungsstufe so weit, dass wir Selbsterkenntnis, Selbstbewusstheit, Denkfähigkeit, Abstraktionsvermögen und höchst emotionale Potenz im Vergleich zu dem haben was vor uns lag. Wir wissen zwar nicht, was noch kommen wird, aber die Entwicklung des Lernens durch ein einmal vorhandenes Gehirn als Mediator geht immer weiter, etwas, was wir vor 20 Jahren noch nicht angenommen haben. Man war der Meinung, dass beim erwachsenen Mensch, später ab einem gewissen Alterungsprozess, auch die geistige Fähigkeit nachlässt. Völliger Unsinn, wie Prof. van Laack konstatiert. Die Entwicklung des Geistes ist nur teilweise mit dem Zustand des Gehirns zusammenhängend. Grundlegend müssen gewisse Stufen zwar vorhanden sein, aber selbst wenn gewisse Stufen defekt sind, ist die Möglichkeit immer noch vorhanden. Eine Mitarbeiterin von Prof. van Laack hat weniger als ein halbes Gehirn, nur 40 % der Gehirnmasse. Sie hatte im Laufe ihrer Kindheit diese Masse durch Wassereinwirkung verloren, und es ist erst durch Zufall im Alter von 20 Jahren bei einer Untersuchung entdeckt worden. Man konnte es ihr nicht ansehen und es gab auch keine Beeinträchtigungen. Die siamesischen Zwillinge Lori und Rieba Chappell, welche am Kopf zusammengewachsen sind, jede in eine andere Richtung sieht, teilen sich 30% ihres Gehirns und zwar in wichtigen Bereichen, die in der Gehirnforschung ganz entscheidend sein sollen für die Persönlichkeitsbildung, nämlich den Frontallappen, das Stirnhirn und den Parietallappen, den Scheitel. Die Zwillinge sind genetisch völlig identisch, haben aber dennoch zwei völlig getrennte und unterschiedliche Charaktere.

Der Neandertaler beispielsweise hatte wesentlich mehr Gehirnmasse als der heutige Mensch und es hat nichts damit zu tun, dass er geringere Fähigkeiten hätte.

Das Entscheidende ist die individuelle Lernfähigkeit des Individuums, nicht wir alle lernen gleichzeitig, wir lernen unterschiedlich und jeder ist für sich selbst dafür verantwortlich, dass er ein Leben lang lernt bis ins hohe Alter, genau genommen bis er stirbt. Diese Entwicklung geht linear, und das ist wesentlich, wie wir heute wissen.

Die Information ist es, die ich aufnehme, die ich angeboten bekomme, mit der ich arbeite, die unser Gehirn verändert. Wir sprechen heute deshalb von der Plastizität des Gehirns. Das Angebot bestimmt hier die Nachfrage, ist dabei wichtig zu wissen.

Die Plastizität des Gehirns ist unser materieller Adaptationsmechanismus an die Anforderungen und Möglichkeiten, die der Mensch heute hat, und wenn er lernen will, kann er das bis ins hohe Alter, und zwar linear als wichtiger Unterschied zur materiellen Alterung. Hier sehen wir wieder die Zweiseitigkeit dieser Welt, die Polarität der Dinge. Die materielle, körperliche Entwicklung steigt an und beschreibt kreisförmig im Laufe des Lebens eine Abwärtsbewegung, und am Ende des Lebens ist diese Abwärtsbewegung – wenn man so will, der Kreis – vollkommen. Dem steht etwas Anderes gegenüber, die lineare aufwärtsgerichtete Entwicklung des Geistigen, des Informationellen ohne Abbruch. Auch ein Hirnschaden im Sinne einer Demenz oder des Alzheimers bringt keinen Abbruch, denn das ist nichts Anderes als eine Veränderung des Gehirns, des Materiellen, nicht des Geistigen. Dass das so ist, wissen die Menschen, die mit Dementen und Alzheimer-Patienten zusammen sind.

Wenn sie dem Tod nahe kommen, finden sie in der Regel lichte Momente mit der vollen geistigen Qualität, wo sie sich wieder erinnern und wieder genau wissen, mit wem sie es zu tun haben. Wenn wir nun sehr alte Menschen mit einer sehr guten geistigen Leistungsfähigkeit erleben, dann sind offensichtlich die geistigen Zugriffsmöglichkeiten noch intakt genug, obwohl das Gehirn bereits alterungsbedingte physische Veränderungen aufweisen würde.

In einigen Filmausschnitten konnten wir eindrucksvolle Beispiele von sog. wissenden Autisten mit ihren außerordentlichen Fähigkeiten erleben. Man nennt das heute Inselbegabung, weil sie eben eine bestimmte Begabung haben, aber sonst in ihrem alltäglichen Leben völlig debil sind und einfachste Dinge nicht allein ausführen können. Man hat keine Erklärung dafür, und Prof. van Laack möchte uns eine anbieten: Unser Gehirn wirkt auch wie ein riesiger Filter, nimmt Millionen von Eindrücken auf, trennt Wichtiges von Unwichtigen, um nur das Wichtige zu behalten. Denkt man an eine längere Autofahrt, so wird einem bewusst, dass wir tatsächlich nur das Wenigste danach rekapitulieren können. Unser Gehirn reduziert dann alle Eindrücke, die für diese Sache nicht mehr notwendig sind. Es ist in der Lage, selbstverständlich auch wie ein Computer zu agieren – wohlgemerkt auch –, bestimmte Dinge zu speichern, und wenn sie abgespeichert sind, quasi das Hirn wieder frei zu machen. Das ist evolutionär wichtig, denn wir müssen unseren Weg durch unser Leben ja gehen. Dieser Lebensweg setzt eine größtmögliche Aufmerksamkeit all dieser Informationen, die diese Welt beherbergt und beherrscht, voraus, um dann nur die Informationen erst einmal aufzufangen, die es uns ermöglichen, durch dieses Leben vernünftig zu "laufen", das ist unsere evolutionäre Vorgabe. Es gibt tausende von Informationen neben unserem Weg, die wir nicht aufnehmen, d. h aber nicht, dass sie nicht existieren. Der Inselbegabte ist nicht in der Lage, diesen Weg zu gehen, aber er nimmt Dinge wahr, die in unserer Welt auch sind, und die beherrscht er bis zur Perfektion, weil das Gehirn ihm nur diesen Ausschnitt präsentiert.

Es zeigt sich nun etwas Anderes dahinter: unsere Welt ist eine Informationswelt, und wir haben die Möglichkeit des Zugangs zu dieser Information, indem wir unsere Bewusstseinszustände verändern – womit auch immer, ist eine andere Sache. Manche dieser Veränderungen werden auch auf physiologische Weise hervorgerufen, z. B. bei Stresssituationen oder beim nahenden Tod. Es kommt zu Phänomenen, die wir Nahtod-Phänomene nennen, wobei dieselben physiologischen Mechanismen dahinter stehen, wir sie aber physiologisch nicht erklären können und letztlich auch eine andere Ursache dafür verantwortlich gemacht werden kann, nämlich eine Bewusstseinsverschiebung, wie bei einem Inselbegabten, einem Autisten.

Man kann es vielleicht auch so formulieren und Prof. van Laack zeigt es auch in einer mathematischen Darstellung: Es gibt irgendwo die übergeordnete Ebene, es gibt die geistige und die materielle Ebene. Jede Ebene ist jeweils ein Stück größer, obwohl wir die materielle Ebene für die große, wichtige und die eigentliche halten. Tatsächlich ist das, was wir nicht sehen, wesentlich größer als das, was wir sehen. Unsere gesamte Welt ist offensichtlich etwas Anderes als wie wir sie beschreiben.

In der Physik finden wir übrigens noch einen Begriff: Negative Entropie (wachsende Unordnung), und wenn es sie gibt, dann muss es auch ein polares symmethrisches Gegenstück geben, nämlich die wachsende Ordnung. Der Leiter des Max-Planck-Instituts, Prof. Günther Henninger, in einem kleinen Filmausschnitt dazu: "Da gibt es ein Dilemma, ein Gesetz in der Natur, dass die Ordnung eigentlich immer geringer wird, die Entropie immer stärker wächst. Aber an einzelnen herausragenden Punkten, dem Gehirn, dort wächst die Information". Prof. van Laack: In unserer Welt gibt es einerseits eine wachsende Unordnung, nämlich in allem Physikalischen, und anderseits eine zunehmende Ordnung, Verbesserung und Komplexität in allem Nicht-Materiellen, eine zunehmende Differenzierung dessen, was wir das Informationelle oder das Geistige nennen oder in den Religionen die Seele.

Wir entwickeln uns immer weiter individuell durch Perfektion in Vielfalt, wir alle zusammen und jeder als ein Teil davon, im ganzen Universum und nicht nur auf der Erde.

Warum das Ganze? Der berühmte und von Prof. van Laack sehr geschätzte Philosoph Pierre Teilhard de Chardin befand auf diese Frage bereits vor hundert Jahren: Sind wir nicht alle ein Gott im Werden?

Mit der Feststellung, dass der Tod dieses Werden der Informationswelt, des Geistigen, nicht unterbrechen kann, schließt Prof. van Laack hier seinen umfassenden, interessanten und inhaltsvollen Vortrag.

Im Anschluss an seinen Vortrags wurde dann von Carola Zimmermann ein kleines Präsent in Form einer DVD (Das Ewige Leben) überreicht.

Carola Zimmermann: Tod gibt es nicht DVD-Vortrag von Srila Sacinandana Swami

Nach der Mittagspause um 14:00 Uhr wurde dann von Carola Zimmermann der 1. Teil eines DVD-Vortrags angeboten, der von dem Mönch Srila Sacinandana Swami ursprünglich an der Humboldt-Universität Berlin gehalten wurde. Aus dem Inhalt: Unterschied zwischen Körper, Geist, Bewusstsein und Seele; Seelenwanderung (Reinkarnation); Karma, das Gesetz von Aktion und Reaktion; Nahtod-Erfahrungen (Near Death Experiences); Umgang mit dem Tod im Abendland; Bewältigung der Todesfurcht; Sterbebegleitung; Tod als Pforte zur Unendlichkeit. Bei Interesse kann der 1. und der aus Zeitgründen nicht gezeigte 2. Teil der DVD bestellt werden.



 

Im Anschluss ab 16 Uhr wurde zur Kaffeepause ein spezielles Kuchen-Angebot von Carola im Tagungsraum angeboten und auch gut angenommen, denn bis zum Abend war alles restlos verzehrt. Vielen herzlichen Dank nochmals an Carola!

Im Anschluss folgte der Vortrag von

Brigitte Hardrick: Reinkarnation und Rückführungen in frühere Leben

Dieser Vortrag wird im Original-Wortlaut ab Seite 20 abgedruckt.

In diesem Zusammenhang schrieb mir Frau Hardrick: "Ich habe mich an dem Wochenende in Fulda sehr wohl gefühlt und viele nachhaltige, schöne und interessante Eindrücke mitgenommen. Gerne bleibe ich mit dem VTF in Kontakt."



 

Auch an dieser Stelle noch einmal ein herzliches Danke für ihren eindrucksvollen Vortrag, der auf der Basis von über 600 von ihr durchgeführten Rückführungen entstand.

Christian Hilpert: Mein Weg zur Transkommunikationsforschung

Am letzten Tag der Jahrestagung begrüßte der in der Mitgliederversammlung am 28.5.2010 neu gewählte 1. Vorsitzende Christian Hilpert die Tagungsteilnehmer.

Im Vergleich zu früheren Jahren waren doch noch mehr Zuhörer am Sonntagvormittag, dem Abreisetag, anwesend und die meisten blieben erfreulicherweise auch bis zum offiziellen Tagungsende um 12 Uhr.

Nach der Begrüßung ergab sich auf die Frage zu den angebotenen Möglichkeiten spontan die Situation der Schilderung seines Werdegangs zur Transkommunikation. Christian Hilpert berichtete daraufhin, dass er seit 30 Jahren Mitglied im VTF ist. Durch eigene persönliche Grenzerfahrungen in frühester Jugend hatte er sich bereits auch schon in jungen Jahren für sog. unerklärliche Phänomene interessiert und sein Beitritt 1980 entsprach auch dem Wunsch, mit Menschen Kontakt aufzunehmen, die Erfahrungen und Wissen auf diesen Gebieten hatten. Die ersten Einspielungen unternahm er damals zusammen mit seiner Frau, und zum Erstaunen zeigten sich die Ergebnisse sofort. Nach einiger Zeit suchte er den Kontakt zu einer VTF-Einspielgruppe in Hannover, und die Leiterin dieser Gruppe konnte ihm nach den Einspielabenden viel über ihre persönlichen Erfahrungen, aber auch über ihre besonderen Fähigkeiten vertrauensvoll näher bringen. Über die Jahre hatte er sich umfassend für viele ähnliche Themen interessiert, auch viele Bücher gelesen und war stets über die Dinge des Vereins durch die VTF-Post informiert. Erst als sich der Verein auch für angrenzende Forschungen und Themen öffnete, entstand bei ihm der Wunsch, nach Fulda zu fahren. Im Jahr 2002 fuhr er dann zur Tagung mit dem interessanten Tagungshauptthema "Hilfe aus dem Jenseits bei Heilungen".

In einer Gruppeneinspielung fragte er dann auch nach seinen – von ihm nicht wirklich ernst genommenen – gesundheitlichen Beschwerden. In dem Einspielkreis befand sich der im Verein bekannte Referent und Heilpraktiker Dr. Kaempgen sowie auch ein Tagungsbesucher, ein sehr kranker älterer Herr, der in seinem Arbeitsleben Diplom-Chemiker in einem großen Chemiekonzern war. Eine jüngere Frau hatte ihn zur Tagung gefahren und kümmerte sich um ihn. Nachdem die Frau nicht wie bei Einspielungen sonst üblich ihre Frage öffentlich stellte, sondern sich mit einem entsprechenden inneren Gedankenwunsch an die Jenseitigen wandte, kamen zunächst auch erstaunliche Aussagen bezüglich des älteren Herrn.



 

Im Verlauf dieser Einspielung konnte man dann anschließend von den Jenseitigen u. a. die Antwort "Formaldehyd" hören. Christian wusste sofort, dass das jetzt ihn betraf. Neben seiner beruflichen Tätigkeit hatte er sich längere Zeit als Hobby mit dem Restaurieren von alten Möbeln beschäftigt, die er von seinem Großvater geerbt hatte. Diese Möbel standen bereits seit einiger Zeit in seiner Wohnung. Es stellte sich heraus, dass die Antwort korrekt war, denn bei den Restaurierungsarbeiten wurden die Möbel mit einer formaldehydhaltigen Substanz behandelt, die bei ihm eine schleichende Vergiftung verursachte. Interessanterweise konnte nun der Chemiker im Gespräch mit dem Heilpraktiker grundsätzliche Erklärungen dazu geben. Aufgrund dieser wichtigen Aussage wurden die Beschwerden behandelt und es mussten auch alle alten Möbel in seiner Wohnung entfernt und durch neue ersetzt werden, insbesondere unmittelbar nach seiner Heimreise eine Kommode aus seinem Schlafzimmer. Dies ist ein enormer Beweis für die Echtheit der Tonbandstimmen bzw. der Jenseitskontakte. Er besuchte alle nachfolgenden Tagungen, oft auch mit seiner Frau, lernte dabei viele Mitglieder und Tagungsbesucher persönlich kennen.

Carola Zimmermann: Live-Einspielungen

Im Anschluss an den Erfahrungsbericht von Christian Hilpert wurden von Carola Zimmermann für die noch anwesenden Teilnehmer individuelle Einspielungen mit dem Computer mit Wasserrauschen als Hintergrund durchgeführt. Jeder Teilnehmer erhielt bezugnehmende Antworten – siehe hierzu das Einspielprotokoll von Carola Zimmermann vom 30.5.2010 auf Seite 19.



 


(Erschienen in der VTF-Post P 140, Ausgabe 3/2010)