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Jürgensons Appell

Vortrag des Entdeckers des Tonbandstimmenphänomens Friedrich Jürgenson (1903-1987), gehalten am 23./24. April 1977 auf der Tagung des VTF in Koblenz

"Freunde! Es freut mich, Sie alle hier wiederzusehen und Kontakt mit Ihnen aufzunehmen. Heute möchte ich näher auf unsere Beziehung zum Leben und zum Stimmenphänomen eingehen. Es gibt eine große Gefahr, daß man nämlich aus der Forschung eine Flucht vor sich selbst macht, und vor der Wirklichkeit. Es darf nicht eine Jagd nach Stimmen werden, die man eifrig sucht, um mit anderen konkurrieren zu können. Persönlicher Ehrgeiz würde nur der Sache schaden. Bei uns kommt es einzig und allein auf sachliches Arbeiten an. Unsere Gefühle, Wünsche, Träume, Ängste, die dürfen da nicht mitsprechen. Das ist sehr schwer!

Es gibt auch noch etwas anderes: Viele Menschen wollen auf Befehl überzeugt werden. Sie erwarten, wenn sie sich hinsetzen an das Tonbandgerät, daß nach einer ganz kurzen Weile jemand aus einer anderen Lebensdimension sie anspricht und zur Verfügung steht, beinahe auf Anhieb. So etwas gibt es nicht! Wir müssen doch daran denken, daß wir uns mit einer Lebensdimension befassen, über die wir eigentlich sehr wenig wissen. Die sogenannten "Toten" haben riesengroße Aufgaben, sie sind tätig, sie arbeiten, sie können nicht "herangepfiffen" werden. Wenn wir wirklich reif sind, innerlich, geistig, wach, dann kommen sie auch - nach einer bestimmten Zeit. Nur bei reinen Motiven können wir gute Erfolge erhalten. Das ist das Alpha und Omega der Stimmenforschung. Ich möchte niemanden enttäuschen und sagen: Macht das nicht mehr, das geht nicht, das sind alles Dummheiten. Nein! Aber wir müssen ernst forschen und suchen, mit der ganzen Seele. Wir müssen uns verändern, wenn wir mit diesem riesengroßen, revolutionären Phänomen in Kontakt kommen. Es ist das erste Mal in der ganzen Geschichte unserer Menschheit, wo wir empirische Beweise erhalten von einer anderen, verborgenen Lebensdimension. Das hat es noch nie gegeben. Es hat immer Medien gegeben - aber da weiß man nicht, wo ist die Grenze zwischen subjektiv und objektiv. Ein Tonbandgerät kann nicht bestochen werden. Es tanzt nicht nach unserer Pfeife. Es ist objektiv, ganz sachlich und nimmt nur das auf, was wirklich hereinkommt.

Es kommt im Grunde darauf an: Wie verhalten wir uns im Leben, in der Beziehung zu den Menschen, zu unseren Nächsten, zu den Tieren, zu den Pflanzen, zum ganzen Universum? Wie denken wir, wie fühlen wir, wie handeln wir? Das ist das Problem! Es muß eine riesengroße Revolution in uns stattfinden, eine Revolution des Bewußtseins. Wir müssen uns - mit anderen Worten - vom Ich, von der Ichhaftigkeit befreien; und das ist sehr schwer.

Wenn wir das nicht tun und die alten bleiben mit allen unseren Fehlern, werden wir nichts erreichen. Es werden neue Sekten entstehen, neue Irrlehren, neue Dummheiten, Streit, Konkurrenzkampf und sonstige Scheußlichkeiten. Und das brauchen wir nicht. Das gibt es schon in dieser armen, kranken Welt zur Genüge. Wir müssen uns grundsätzlich verändern können im Angesicht des Daseins und des Todes. Heute wissen wir, daß der Tod ein Übergang ist. Das wissen wir genau - nicht, daß wir es wünschen oder glauben - wir wissen es durch Tatsachen. Daraus ergibt sich für uns eine große Verantwortung. Wir können nicht die bleiben, die ein Produkt ihrer Umgebung sind, der Kindheit, der Eltern, der Kirche, der Politik, der Wirtschaft oder der Rasse - dessen müssen wir uns entledigen. Wir müssen unser Wissen finden, ohne Ich. Das ist wahnsinnig schwer - aber es geht!

Es kommt nicht so sehr darauf an, was wir einspielen, sondern wie wir uns verhalten zu dem Eingespielten und zu unseren Nächsten. Es ist ein so ernstes Problem, das, was hier vor uns liegt. Wir dürfen es nicht als ein Spiel, als ein Gesellschaftsspiel oder eine Zerstreuung ansehen. Dann werden wir zu nichts kommen, dann wird es Nonsens sein, das Ganze. Sehen Sie: Es kommt immer auf den Menschen an. Er ist ein Maßstab für das Ganze: wir, ich und Sie. Um alle diese Täuschungen, Enttäuschungen, Irrlehren zu vermeiden, müssen wir zuallererst wach sein. Wachheit ist alles! Wenn wir nicht wach sind, werden wir von unserem Hintergrund manipuliert, wir können niemals frei denken, wir können niemals richtig spontan sein: wir sind ein Objekt der Vergangenheit. Worauf es ankommt: in der Gegenwart ganz wach zu leben, in dem, was neu ist, ewig neu. Ich weiß, die meisten wollen Stimmen hören, mehr Stimmen, immer Neues usw. Gut! Ändert das etwas an ihrem Leben? Das ist die Frage! Wenn ja - dann ist es gut, dann werden wir weiterkommen.

Was hat die Menschheit aus allen neuen und reinen Lehren gemacht? Die Tendenz, alles zu organisieren, später zu einem Machtinstrument auszunützen, kennen wir. Wir wissen, was aus dem Christentum entstanden ist. Wir kennen die Inquisition, die Kreuzzüge - alles ging in Jesus Namen. Und heute: Libanon, Irland, Indien - überall. Die Welt kocht in scheußlicher Intoleranz. Man bekämpft sich brutal. Da die Welt ein Spiegel von uns ist, müssen wir uns selbst erkennen. Wir kommen nicht weiter, wenn wir nicht wissen: Wie denke ich, wie fühle ich, wer bin ich, wie handle ich, warum tue ich dieses, warum antworte ich so, warum sage ich so, warum lebe ich so? Wir müssen uns entdecken, wie wir sind. Es ist unmöglich zu leben und zu forschen ohne Selbsterkenntnis.

Ich kann die Sterne vom Himmel haben und daraus später ein organisiertes Gefängnis machen. Es hilft nichts, bevor ich mich selbst nicht erneuert und ganz verändert habe. Das können wir nur, indem wir in der Gegenwart leben und sehen, wie wir sind, indem wir wach sind und uns vollkommen objektiv betrachen können. Im Spiegel der Wahrheit und im Licht der Wirklichkeit. Das, was wirklich ist, nicht, was wir uns wünschen, nicht, was wir fürchten. Nicht den Nachbarn belehren und ihm sagen: Ich werde dir jetzt helfen. Solange ich selbst krank und blind bin, kann ich niemandem helfen. Wir müssen aus diesem grausamen Spiel dieser Welt herausgehen, wo alle sich wie Wölfe bekämpfen. Wo es nur Konflikte gibt. Die fangen an in der Kinderstube, in der Ehe, im Hause - und das spiegelt sich in der Welt wider. Wir können nicht die Welt ändern in dem Sinne, daß wir losgehen und den Menschen sagen: Lebt so, macht so, tut dieses. Das ist Unsinn. Wenn wir sehend werden, gesund werden, ohne Ich leben können, ohne Ichhaftigkeit, dann tun wir nichts - durch unser Dasein ändert sich die Welt dann. Und dann haben wir das, was leider sehr abgedroschen klingt: Liebe in uns, richtige Liebe. Verständnis, tiefe Einsicht ohne Ich. Darauf geht das Ganze aus. Können wir das, wird die Stimmenforschung weiterblühen und gut werden. Können wir das nicht, dann werden wir sehen, daß sie eintrocknet wie eine arme Blume ohne Wasser.

Es ist nicht die Jagd nach Stimmen, die uns beglücken wird. Sondern es ist das Freisein des Bewußtseins vom Ich. Dann werden nicht nur die Stimmen kommen, sondern dann wird auch das Leben sich bei uns verändern.

Mein ganzes Leben geht eigentlich nur darauf aus, mich selbst zu verstehen und meine Nächsten. Daß das mit den Stimmen einmal in mein Leben hereingekommen ist, ist nur das Ergebnis einer bestimmten Lebensführung. Denn es ist nicht leicht, etwas Neues zu lancieren. Wir wissen, welche großen Widerstände es gibt. Alle, z.B. Konstantin Raudive - wie wurde er bekämpft in seinem Leben! - jeder, der anfängt, hat nur Widerstand. Bis die Tatsachen sprechen. Darum kommt es darauf an, wie wir uns verhalten zum Phänomen, zu uns selber und zu der Umwelt.

Die Spontanität des Gefühls Liebe gibt uns die Kraft, den Menschen so zu sehen, wie er ist, ohne ihn zu beurteilen. Alle Urteile sind falsch! Sie sind parteiisch: Ja oder Nein. Wir müssen die Dinge sehen, wie sie sind. Dann urteilen wir nicht. Wenn wir etwas sehen, wie es ist, ohne ihm einen Namen zu geben: gut, schlecht, wunderbar, häßlich - das sind nur Begrenzungen, das sind Ichhaftigkeiten, die die Wahrheit nicht sehen können. Die Wirklichkeit ist immer befreiend. Wenn ich Sie sehe, wie Sie sind, und Sie nicht beurteile, dann habe ich nur Verständnis, Güte zu Ihnen - nichts anderes. Es ist wie bei einem Kind. Und dann existiere ich nicht - dann sind wir ein Wir. Das ist das Schöne dabei - und so sollte das ganze Leben sein.

Das Leben um uns könnte wunderbar sein, wenn wir uns nicht quälen würden mit Aggressivität, mit Haß, Neid, Eifersucht. Das ist doch alles Krebs der Seele. Das Schlimmste ist der Neid! Er frißt alles auf, den Menschen, die Seele und das Schöne.

Gewiß - diejenigen, welche sich mit der Stimmenforschung beschäftigen, haben eine gewisse Einsicht und Erkenntnis. Es gibt aber auch Menschen, die sich damit beschäftigen aus egoistischen Gründen. Sie wollen sich einen Namen machen. Aus Ehrgeiz. Sie wollen ihre Tüchtigkeit zeigen. Dann gibt es gleich Konflikte mit anderen Forschern: Ich habe bessere Stimmen als du usw. Das sind Kindereien! Es gibt überall in der Welt, im Theater, im Rundfunk, unter den Wissenschaftlern, in der Kirche Neid und Eifersucht. Die Menschen bekämpfen sich nicht nur, weil sie essen müssen, sondern auch aus Ehrgeiz, aus reiner Ichhaftigkeit, weil sie sich selbst nicht kennen.

Die Tonbandstimmenforscher, Ihr, die Ihr hier sitzt, habt alle eines gemeinsam: Die Offenheit für etwas Neues, was noch sehr wenig erforscht ist. Ihr seid offen und fragt. Das ist der Anfang und der erste Schritt. Wenn wir tausend Meilen gehen wollen, müssen wir einen ersten Schritt machen. Wir kommen nirgends hin, wenn wir auf der Stelle stehen. Es kommt also nicht nur darauf an, Tonbandstimmenforscher zu sein, sondern auch innerlich auszureifen. Das ist unser Schlüsselproblem, das wir aufgreifen müssen gleich am Anfang. Wir handeln sehr oft unbewußt, etwas treibt uns. Wir haben einen Rechtsanwalt in uns, der alle unsere Gedanken, Gefühle, Taten rechtfertigt.

In den 18 Jahren habe ich tragische Fälle gehabt, wo Menschen ihren Nächsten verloren haben, Mütter ihre Kinder, durch Unfall oder Krankheit. Der Tod wirkt brutal. Er reißt jemanden weg. Und was bleibt danach? Ein eisiges Nichts. Ein kleiner Hügel oder Asche. Und das ist furchtbar für die Menschen, die nichts wissen. Was wird aus den meinigen? Aus denen, die ich liebe? Dieses Motiv, zu forschen, den Menschen wiederzufinden, sich um ihn zu kümmern, Angst zu haben, Bange, Liebe - das kann nie ohne Resultat bleiben. Das einzige ist die reine Liebe, wenn man wissen will, wie geht es meinem Kinde usw. Was tun die, leben sie, sind sie da? Das ist ein Impuls, der ist rein und gut, und der wird beantwortet. So sollen wir forschen! Es kommt alles auf die Ethik an.

Es gibt nicht das Böse an sich. Das Böse sind wir selbst, wir schaffen es durch unseren Egoismus, durch unsere verdrehten Ideen. Begriffe wie Teufel, ewige Hölle sind nichts anderes als Machtmittel zur Einschüchterung der Menschen. Wenn wir Stimmen suchen, sollen wir nicht an Dämonen, Teufel oder Geister denken. Das sind infantile Vorstellungen von unreifen Menschen.

Die Gefahr, daß unsere Freunde "drüben" uns im Stich lassen, weil wir uns vielleicht nicht würdig genug erweisen, sehe ich nicht als groß an. Denn wenn sie den ersten Schritt getan haben, um diese elektronische Brücke zu bauen, die heute läuft, werden sie sie auch weiterhin bestehen lassen. Ihr Plan ist doch der, daß das Stimmenphänomen als Realität dargestellt und akzeptiert wird. Es soll ja keinen Schock geben, wenn sie schließlich über die Massenmedien (Rundfunk, Fernsehen) zu uns sprechen. Wir müssen das Terrain dafür vorbereiten durch empirische, wissenschaftliche Beweisführung, daß es diese Parallelwelt tatsächlich gibt. Wenn z.B. eines Tages jemand auf dem Fernsehschirm erscheint und sagt: "Ich bin Marconi, und ich lebe!", dann soll es keine andere Erklärung mehr für diese Erscheinung geben können als die richtige (also nicht etwa "Trick", "Politik", "Propaganda", usw.). Unsere Freunde werden es schon richtig machen, denn sie sehen und wissen mehr als wir, und sie arbeiten an der Brücke bestimmt schon mehr als 18 Jahre. Sie haben es bestimmt schon früher bei anderen versucht, seit es das Tonband gibt. Aber sie brauchen Menschen, die daraus keine neue Sekte machen, keinen Orden, keine esoterische Sache. Es muß da sein: realistisch, empirisch, für alle verständlich - dann haben wir eine Basis, und dann lassen wir die anderen sprechen, unsere Freunde."


(Quelle: VTF-Post P 8, Heft 2/77)