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"Hallo, Frau Braun ... wir hören!"

Jenseitige bei "Fliege"
von Fred Klode, Brühl

Jürgen Fliege, Seelsorger und populärer TV-Talkmaster auf vielen Kanälen, moderierte unlängst das Thema "Mobbing". Unter den Gästen war auch eine leidgeprüfte Mutter aus Bayern, die ihre Tochter durch Schikane bei der Polizei (!) verloren hatte: Die junge Beamtin nahm sich das Leben. Da ich Frau Braun kenne, machte ich während der Sendung eine Einspielung. In dem Augenblick, als Jürgen Fliege sie dem Publikum vorstellte, schalteten sich die Jenseitigen ein: Auch sie begrüßten die aufrichtige, tapfere und um die Ehre ihrer Tochter Silvia kämpfende Frau aus Bayern. Unsere Freunde kommentierten die laufende Sendung mit wohlwollenden Anmerkungen und für sie sehr persönlich gehaltenen Hinweisen. Kurze Kommentare zwar, dafür aber mit Herz und Verstand übermittelt.

Schon Wochen vor der Sendung hatte ich für Frau Braun eine Einspielung gemacht und Silvia erreicht; dies hatte auch ein süddeutscher VTF-Kollege getan. Die von ihm empfangene Botschaft auf Kurzwelle lautete: "Betest du gerade, wird’ ich froh." Dieser bedeutungsvolle Satz in bayerischer Mundart war so gut verständlich, daß ich ihn am Telefon mithören konnte. Das reizte mich – ohne jegliches Konkurrenzdenken – zu einem Test: Ob es wohl gelänge, die überaus tröstliche Bekundung mittels "Streichkonzert" auch bei mir einzuspielen? Das Experiment glückte in der Tat; einen kleinen Unterschied gab es dennoch: Den ersten Teil der Durchsage sprach akzentfrei eine männliche Stimme, den zweiten Teil eine weibliche. Eine famose und einfallsreiche Gemeinschaftsleistung der Jenseitigen. [1]

Nach Abschluß meiner Befragung äußerte ich, daß noch Platz für allgemeine Durchsagen sei, schließlich hätte ich schon genug gefragt. Wie aus heiterem Himmel kam die Reaktion: "Schade, nicht mehr fragen...". Meine Rolle als Fragesteller übernahm nunmehr unvermittelt ein Jenseitiger, der Silvia mit weiteren Fragen bestürmte. Ich hatte den Eindruck, daß hier ein auf Vervollständigung ausgerichtetes Interview stattfand. Wieder ein beachtenswertes Ereignis, über das man nur staunen kann.

Wie war das noch: Hatten nicht auch schon Jürgenson, Raudive, Schmid und andere namhafte Experimentatoren darauf hingewiesen, daß man neben polyglotten Aussagen auch mundartliche (Knirschnig: "Du bist auf der rechten Grundwell’n – a b’sundere Klangwell’n") bekommen kann – je nach Sprachkenntnis und regionalem Zungenschlag? Ja, kleine Wunder gibt es eben immer wieder, auch bei Jürgen Fliege...

Allgemeiner Hinweis:

"Streichkonzert" einmal anders...

Alternativ zu gedrechseltem Holz hat sich bei mir die Verwendung einer 1-Liter-Flasche aus Hartplastik (z.B. "Sinalco") als geeigneter Resonanzkörper bewährt. Vorgehensweise: Man drückt den Flaschenhals bei abgeschraubtem Deckel leicht auf eine Tischplatte, wobei die Öffnung auf das ca. 15 cm entfernt aufgestellte Mikrofon weist. Die Stimmen klingen nach dem Streichvorgang im Plastikgewinde (meist nur zwei Rillen verfügbar) wesentlich härter, dafür aber lauter und besser verstehbar. Ausprobieren!


Anmerkungen der Redaktion:

[1] Vgl. hierzu auch den Erfahrungsbericht von Ralf Schöpe in dieser Ausgabe, in dem es heißt: "Nach meinen Erkenntnissen kommt es auch vor, dass zwei Jenseitige an einer Stimme "arbeiten". Das wird besonders deutlich, wenn z. B. ein Mann eine Aussage beginnt, die von einer Frau beendet wird."


(Erschienen in der VTF-Post P 113, Ausgabe 4/2003)