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Der "Ultrasonicus III"

von Gerhard Helzel

Der "Ultrasonicus" ist ein Gerät, das es ermöglicht, ohne Zugabe von Radio- oder Funk-Sprechern laute Stimmen zu erhalten.

Leider ist dieses Gerät, das ich aus zwei Vorgängermodellen erarbeitet habe, ist bis jetzt kaum in Gebrauch, weil es dazu zu kompliziert zu bedienen oder zu teuer ist.

Der Grundgedanke war, den unhörbaren Ultraschall-Bereich hörbar zu machen. Man erhoffte sich davon mehr Stimmen. Dies war ein Fehler, denn sie sind vom Frequenzbereich unabhängig. Doch die Hauptsache, ohne Zugabe von Radio etwas Lautes und rein Übersinnliches zu erhalten, ist jedoch auf andere Weise nicht mit so geringen Mitteln möglich, wie sie hier erreicht wurde. Nur das zugehörige Geräusch, das muß der Experimentator selbst zur Verfügung stellen.

Der "Ultrasonicus" ist nach den unhörbaren Ultraschall-Schwingungen benannt, weil er sie hörbar machen sollte. Dabei wird noch hörbarer Schall sowie eine Referenzfrequenz zugemischt, die zum Demodulieren dient.

Wie auch bei anderen lauten Stimmen muß der Experimentator hier eine normale, also physikalische Energie dazugeben, wenn die Stimmen laut werden sollen.

Die zugehörige Energie kann man einigermaßen leicht zur Verfügung stellen. Man muß nur so ein Bettgestell mit derartigen gedrechselten, mit Rillen versehenen, relativ schlanken und hochglanzlackierten Rundhölzern besitzen. In diesem Falle wird eine Gewindeachse M3 (erhältlich in Eisenwarengeschäften) am besten in eine der Rillen gehalten und hin- und hergezogen. Der "Ultrasonicus III", der in 1 bis 10 cm Abstand daneben steht, nimmt mehr auf, als ein Mikrophon. Er hat nämlich zusätzlich zur Mikrophonkapsel EM 50 von Vivanco auch eine Ultraschallkapsel. So ergeben sich sehr viel deutlichere und stärker artikulierte A-Stimmen, als wenn man diese Methode mit einem normalen Mikrophon anwendete (was notfalls auch möglich erscheint).



Hier wird das akustische Rohmaterial durch Hin- und Herziehen
einer M3-Gewindeachse an einem hölzernen Bettgestell erzeugt.
 

Wer einen Stuhl mit gedrechselten Beinen hat, kann diesen verwenden. Jedes Möbelstück ist aber anders. Die Dicke der Holzstäbe, der Abstand zum "Ultrasonicus III", die Handhabung, alles muß erst ausprobiert und dann vermutlich oft verworfen werden. Man kann sich aber auch ein gedrechseltes Holzbein in Baumärkten besorgen. Dieses befestigt man mit einer Schraubzwinge an Möbelstücken aus Holz, um die Resonanz zu verstärken. Dies ist nötig, da jedes Möbelstück eine andere Resonanz hat.

Die beste Stimme, die ich je erzielt habe, ist mit dem Gerät erhalten worden. Sie lautet: "Da ist deine Frau deutlicher." Das gelang mir, als ich eine Metallachse mit einem Gewinde M 3 über ein hölzernes Bettgestell zog. Dabei wurde diese ungemein lebendige Stimme vom Ultrasonicus III aufgezeichnet. Das Ergebnis ist so echt, daß man den Klang der Stimme erkennt.

Eine so deutliche Stimme habe ich mit dem Gerät nie wieder erzielt. Doch sind andere Stimmen, die ebenfalls mit der Metallachse zustande kamen, auch sehr gut.

Mit dem VTF-Mikrophon lassen sich auf die gleiche Weise auch einfache bis einigermaßen gute derartige Stimmen erzielen. Sie kommen zwar nie an die des "Ultrasonicus III" heran, sind aber doch auch als Anfang sehr viel wichtiger als Radiostimmen, weil hier ja keine Prominenten ihre Namen nennen könnten, ohne daß wir dann behaupten dürften, diese seien sowieso schon von Rundfunksprechern genannt worden. Bei mir können sich verstorbene Prominente melden, und sie taten das auch schon.

Ich verwende zwei verschiedene Schallspektren und damit Aufnahmeverfahren: 1) für normale Aufnahmen die Gewindeachse, an Holz gerieben. 2) Für Aufnahmen mit vierfacher Geschwindigkeit (nur für Computer oder für das Spulentonbandgerät Uher 4400 Report Monitor) einen stabilen Mikrowellenherd aus Ganzstahl, an dem ich Geräusch mit einer aus einem grünen Faber-Castell-Druckbleistift herausgezogenen 2 mm starken Mine erzeuge.



Energiequelle: Quietschendes, schrilles Geräusch, mit Bleistiftmine
über Metall (hier: Mikrowellenherd) gezogen.
 



Die höheren und niedrigeren Frequenzanteile des erzeugten Geräusches (Schall)
werden von der Ultraschallkapsel (US) bzw. der Mikrofonkapsel (Mic) empfangen
und gelangen über eine Mischstufe (+) zum aufnehmenden Cassettenrecorder.
 

Offenbar liefern die Ultraschall-Schwingungen, die normalerweise unhörbar sind, hier noch einen Beitrag. Bei der Radiomethode (genau genommen "Radio-Mikrophon-Methode") wird der "Ultrasonicus III" nicht mehr verwendet, da hier kein Unterschied im Vergleich zwischen Ultrasonicus und meinen Mikrophonen bemerkt werden dürfte. Es hat sich aber gezeigt, daß die Ultraschallanteile offenbar nur bei großer Energie wirksam werden. Dann wird die Qualität der Stimmen noch deutlicher. Dazu muß man mit 18 cm/sec aufnehmen und mit 4,7 cm/sec (also 1/4 der Aufnahmegeschwindigkeit) abhören. Diese Stimmen, die auch auf meiner Beispiel-CD für DM 12,- aufgenommen wurden, sind öfter erstaunlich deutlich und oft noch lebendiger als die mit der Gewindeachse. Dafür haben sie wenig "positive Mehrleistung" (= Aussagen, die der Experimentator vorher nicht wußte, aber nach der Einspielung nachprüfen konnte).

Bei der Stab-Methode und normaler Aufnahmegeschwindigkeit ist die "positive Mehrleistung" eher gut. Es ist sogar bei manchen Fragen ganz deutlich eine gute Antwort zu hören, die man aber nicht ohne weiteres als "zufällig aus Radiosendungen herausgehört" interpretieren darf. Nein, kein Zweifel, echte Stimmen sind hier zu hören. Dabei ist dann nicht ein regelrechter Ultraschall-Anteil für die gute Stimmenqualität allein verantwortlich, sondern das Zustandekommen von Zumischung hoher Frequenzanteile, die aber an der Hörgrenze liegen, zu den anderen, tieferen Anteilen, die die eingebaute Mikrophonkapsel aufnimmt. Diese tieferen Anteile nahm bis jetzt die hochverstärkende Vivanco-Kapsel auf, erstere ein Ultraschallwandler für ca. 25 kHz. Beide Kapseln werden nicht mehr hergestellt. Daher kann ich leider nicht mehr als mit dem Rest, den ich noch habe, für ganz kluge und recht besonnene Leute, die nicht zu viel an das Geld sondern an ihre Verstorbenen denken, solche kleinen Kostbarkeiten fertigen.

Der Ultrasonicus III hat ein Rauschfilter und wird nun durch zwei 9-V-Akkus gespeist, damit das Netzbrummen gemildert wird. Auf besonderen Wunsch versende ich ihn auch mit einem separaten Netzgerät (220 Volt).



Der "Ultrasonicus III"
 

Wir könnten ohne das Gerät nicht auskommen, wie auch mein Internetz-Beitrag zeigt. Aber wir können leider keine neuen Einzelteile mehr erhalten. Da ich daher keine Geräte mehr so billig wie früher abgeben darf, rate ich, bei Interesse erst mit dem eigenen Mikrophon zu versuchen, ob man selbst auch gute Stimmen (wie oben mit der Gewindeachse und den Holzstäben erklärt) erhalten kann. Erst wenn das klappt, sollte man sich bei mir melden.

Wenn die Forschung aber einmal wieder anläuft, hätte könnte man den "Ultrasonicus III" vielleicht wieder günstiger anbieten, falls ich Ersatz für die Ultraschallkapseln finden. Leider haben nämlich die Fernbedienungen moderne Fernsehgeräte keine Ultraschall-Fernbedienung mehr, so daß wir nicht wissen, wie wir weitermache können.

Bei Interesse: Man muß sehr lange experimentieren, wenn man nicht einen Einführungskurs selbst miterlebt. Dann wird alles viel einfacher. Ich beabsichtige, in Fulda so einen kleinen Einführungskurs kostenlos abzuhalten.

Anschrift des Autors: Dipl.-Ing. Gerhard Helzel, Timm-Kröger-Weg 15, 22335 Hamburg, Tel. 040/505374, Web: www.romana-hamburg.de (externer Link).


(Erschienen in der VTF-Post P 106, Ausgabe 1/2002)